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Iridion 3D

geschrieben von Sascha Gläsel

Hersteller: Shin´en / THQ
Genre: Shoot´em up
System: Game Boy Advance, PAL-Version
Besonderheiten: Passwortsystem; keine Continues
USK (ESRB): Geeignet ab 6 Jahren
Spieler: 1
Testmuster von: THQ

Außerirdische aus dem Iridion-Imperium, welches jenseits des Orion Nebels in den Weiten des Alls liegt, bedrohen die Erde. Doch ein mutiger Held stellt sich den Invasoren entgegen. Mit seinem Kampfraumer räumt er mit dem Aliengesocks auf und dringt in deren Heimat vor um Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

Soweit die 08/15 Hintergrundstory von "Iridion 3D". Aber bei einem Shoot`em up kommt es bekanntlich weniger auf eine epische Geschichte als auf die inneren Werte an. Spielerisch erinnert "Iridion 3D" an den Genreklassiker "Space Harrier". Wie in Segas Arcadeoldie seht ihr euer Raumschiff im Bildvordergrund und müsst euch allerlei Gegnern erwehren, die aus der Tiefe des Bildschirmes auf euch zufliegen. Ihr selbst bewegt euch dabei automatisch auf einem fest vorgegebenen Weg zum Ende des Levels hin, an dem ein fetter Oberboss auf euch wartet. Insgesamt sieben Abschnitte samt anschließendem Endgegner wollen so erfolgreich absolviert werden.

Grafik und Musik Top
Optisch haben die deutschen Programmierer von Shin´en erstklassige Arbeit abgeliefert. Der 3D Effekt ist ihnen verblüffend echt gelungen. Dazu scrollen die Gegner und Geschossmassen auch in großer Anzahl immer absolut flüssig ohne Ruckler über das Display des Nintendo Handhelds. Auch akustisch spielt "Iridion 3D" in der Spitzengruppe der bisher erschienenen Game Boy Advance Spiele mit. Die poppigen und zum Teil auch rockigen Songs sind genau die richtige Untermalung für ein actionreiches Ballerspiel.

Allerdings gibt es bei der Grafikpracht auch einige Schattenseiten. Durch die Pseudo 3D Perspektive ist es recht schwer Gegner genau ins Visier zu nehmen und Entfernungen akkurat abzuschätzen. Es ist nicht immer sofort ersichtlich, ob das eigene Raumschiff nun getroffen wird oder nicht. Zudem ist erfolgreiches Ausweichen von Bösewichtern und Projektilen deshalb manchmal Glückssache, da zum einen euer Flieger direkt vor euch liegendes verdeckt und zum anderen einige kleinere Geschosse im bunten Hintergrund einiger Level schwer zu erkennen sind.

Spielerisch wenig Abwechslung
In den einzelnen Abschnitten selbst wird spielerisch wenig Abwechslung geboten. Zwar kommt jeder Level mit neuem Kanonenfutter daher. Doch ihr selbst macht praktisch immer nur das gleich: Finger auf den Feuerbutton und den zu nahe kommenden Iridion Invasoren an den linken oder rechten Bildschirmrand sowie nach oben oder unten ausweichen. Wo euch bei Ballerspielklassikern wie "Parodius", "R-Type" oder "Gradius", vielfältige Aufrüstungsmöglichkeiten eurer Bewaffnung bei der Motivationsstange halten, ist bei "Iridion 3D" fast tote Hose. Eure Wumme läßt sich gerade mal auf vier wenig spektakuläre Stufen aufrüsten.

Von einem ganz anderen Kaliber sind dagegen die Bossgegner. Die bildschirmfüllenden Obermotze sind auf den ersten Blick scheinbar übermächtige, waffentechnisch überlegene Maschinchen. Doch alle haben eine Archillesferse, die es geschickt auszunutzen gilt. Glücklicherweise müsst ihr nicht stundenlang nach dieser Schwachstelle suchen, sondern erhaltet wertvolle Hinweise in der Anleitung. Trotzdem ist taktisches Vorgehen nötig, wollt ihr die Oberhand behalten.

Happiger Schwierigkeitsgrad
Der Schwierigkeitsgrad ist gerade für Anfänger ganz schön happig. Eine "Leicht" Einstellung für nicht so reaktionsschnelle Zeitgenossen fehlt leider. Auch "Continues" gibt es nicht. Extra-Leben gibt es immer dann, wenn ihr bestimmte Punktzahlen übersprungen habt. Sind alle eure Bildschirmleben verbraucht, heißt es unwiderruflich "Game Over". Ein Passwortsystem erleichtert euch das Shoot`em up Leben etwas. Nach jedem Bossgegner erhaltet ihr einen neunstelligen Code, mit dessen Hilfe ihr später wieder einsteigen könnt ohne die vorhergehenden Level noch einmal spielen zu müssen.

Am wertvollsten sind natürlich die Passwörter, bei denen ihr noch nicht so viele Federn in Form von verlorenen Bildschirmleben habt lassen müssen. Darum lohnt es durchaus einen Level so lange wiederholt anzugehen, bis ihr mit einem Minimum an Verlusten den nächsten Abschnitt erreicht. Das ist zwar Gift für eine hohe Punktzahl, wenn ihr auf die oberste Platzierung in den High-Scores spekuliert. Da die High-Scores aber leider nicht gespeichert werden (auch nicht per Passwort), ist dieses Feature sowieso für die Katz.

fazit

Schade. "Iridion 3D" hat eine Menge Potential. Hervorragende Grafik, ein anpeitschender Soundtrack und packende Bossgegnerduelle können leider nicht darüber hinwegtäuschen, das ansonsten spielerisch zu wenig Abwechslung geboten wird. Ein umfangreicheres Extra-Waffensystem zum Beispiel und ein "Leicht" Schwierigkeitsgrad für den leichteren Einstieg hätten dem Spielspaß nocheinmal einen Schub geben können. Hinzu kommt, dass es oft Glückssache ist, ob ihr einer Angriffswelle heil übersteht oder getroffen werdet. Trotzdem ist "Iridion 3D" für Fans des Genres, die sich auch vom gesalzenen Schwierigkeitsgrad nicht abschrecken lassen, eine Kaufüberlegung wert (sag).


grafik: 8.5 | sound: 8.0 | gameplay: 6.0 | gesamt: 6.5
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