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geschrieben von Rene Keber
Hersteller: Ubi Soft / Disney Interactive
Genre: Jump & Run
System: Dreamcast, PAL-Version
Besonderheiten: VMS, Vibration
USK (ESRB): ohne
Spieler: 1
Testmuster von: Ubi Soft
Disney Interactive und Ubi Soft schicken den sympathischen Entenhausener Donald Duck in der Dreamcast-Version von Quack Attack in ein interessantes Jump & Run Abenteuer. Donalds Dauerschwarm Daisy ist bei einer Reportage vom bösen Zauberer Merlock entführt worden und unser Held zögert selbstverständlich keine Sekunde, eine Rettungsmission zu starten. Leider hat sich auch Donalds ewiger Nebenbuhler, Gustav Gans, aufgemacht, seine Verehrte Daisy zu retten.
Zum Glück hat Donalds Freund und Erfindergenie Daniel Düsentrieb einen Teleporter erfunden, mit welchem er unseren Erpel in die Welt Merlocks beamen kann. Doch bevor er dem finsteren Zauberer entgegentreten kann gilt es, die vier Welten zu erforschen, um die vier Bestandteile der Boss-Warp-Tafel zu erringen. Nur so kann er sich am Ende direkt in Merlocks Tempel teleportieren lassen. Eine weitere Aufgabe ist es, die Spielzeuge von Donalds Neffen Tick, Trick und Track zu finden, die Merlock ebenfalls gestohlen und mit einem Fluch belegt hat. Findet Donald alle Spielzeuge, erlangt er den Zugriff auf einen Bonus-Level. Und als wäre das nicht schon genug für unseren trotteligen Helden, muss er darauf noch die Bestzeiten seines Widersachers Gustav auf den verschiedenen Ebenen einstellen.
Zu Beginn des Spiels fällt die Verwandtschaft zu Ubi Softs Rayman 2 auf, die Steuerung ist in Quack Attack jedoch extrem simpel gehalten. Man steuert Donald mit dem Analog-Stick durch die 3D-Welt, kann den Gegner attackieren und einen normalen und einen Doppelsprung ausführen. Alles andere wird während des Spiels sehr ausführlich erklärt. Interessant ist, dass Donald während des Spielverlaufs auch verschiedene Launen und Gemütszustände ausdrückt: Wird Donald durch ein aufgesammeltes Extra hyper, so wird er extrem schnell, hyperaktiv und räumt jeden Gegner aus dem Weg, ohne selbst Schaden zu nehmen. Wird Donald von einem Gegner getroffen, wird er tobend und ist für wenige Sekunden eine unbesiegbare Kampfmaschine. Dies wird durch den sich in einer Staubwolke drehenden Helden auch visuell auf witzige Art unterstützt. Danach ist Donald in der Regel ziemlich ärgerlich, schaut grimmig aus der Wäsche und läuft mit geballten Fäusten durch die Landschaften. Dabei sollte er zunächst einmal nicht erneut von einem Gegner getroffen werden, da er sonst ein Leben verliert. Dies ist aber in der Regel recht einfach zu vermeiden, da der Schwierigkeitsgrad sehr leicht gehalten wurde. Hat Donald die Aufgaben in einer Welt erfüllt, kann er sich zurückbeamen lassen und sich dem nächsten Level stellen.
Grafisch hinterlässt Quack Attack einen zwiespältigen Eindruck. Die Figuren sind schön und auch angemessen detailliert dargestellt, wir finden alle alten Bekannten, wie die Panzerknacker, Gundel Gaukeley oder Donalds Neffen wieder. Auch die Welten sind im Grunde comic-getreu schön bunt und mit witzigen Ideen ausgestattet. Die Framerate ist ebenso flüssig. Auf der anderen Seite sind da aber auch die etwas weit herunterkonvertierten Zwischensequenzen und die, manchmal fast lächerlich kargen Animationen der nebensächlichen Objekte, die uns in Donalds Abenteuer begegnen. So besteht zum Beispiel ein vorbeifliegender Schmetterling aus nur einer handvoll Animationsphasen, was einen etwas schlampigen Eindruck hinterlässt. Aber das ist wahrscheinlich das ewige Manko eines Spiels, dass gleichzeitig auf mehreren Spielesystemen veröffentlicht wird. Als weiteren Kritikpunkt kann man sicherlich die Kameraführung des Spiels sehen. Ist man aus Versehen an einem Extra vorbeigesaust, kann man nur noch blind hoffen, es im Rückwärtsgang noch zu erwischen, da die Kamera in den meisten Fällen nur nach vorne orientiert ist. Dies ist sicherlich nicht mehr ganz zeitgemäß. In Sachen Sound und Musik überzeugt das Spiel durch witzige Stimmen und Hintergrundstücken, wobei die Stimmen (bei Nutzung der Grundeinstellungen) in manchen Fällen etwas zu leise geraten sind.
Im Ergebnis muss man sehen, dass Quack Attack eher ein Spiel für Kinder ist. Die simple Steuerung und der niedrige Schwierigkeitsgrad wird den anspruchsvollen Spieler wahrscheinlich schnell langweilen. Diese sollten besser auf Rayman 2 zurückgreifen. Jüngere Spieler werden an dieser sympathischen Umsetzung des Walt-Disney-Stoffs jedoch sicherlich ihre Freude haben und über die kleineren technischen Mängel hinwegsehen.