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Test Drive 5

geschrieben von Henrik Tyx

Hersteller: Accolade
Genre: Rennspiel
System: PlayStation, PAL-Version
Besonderheiten: unterstützt Dual Shock & Memory Card
USK (ESRB): Geeignet ab 12 Jahren
Spieler: 1
Testmuster von: Handel

Wer kennt es nicht, Test Drive I & II auf dem Amiga? Es waren für damalige Verhältnisse tolle Spiele die man gerne und häufig gespielt hat. Die Idee, neue teure Autos für eine Testfahrt bis zum äußersten zu fahren war genauso gut wie die Grafik. Anders allerdings heute auf der PlayStation.

Ich lege die CD ein und warte gespannt. Ein in Echtzeit digitalisiertes Intro lädt zum Schwärmen ein. Man sieht die teuersten Autos auf der Straße fahren. Inmitten dieser teuren Autos tauchen auf einmal Bilder von einem langhaarigen Mann mit E-Gitarre auf. Man könnte meinen daß dieser Mann die Titelmusik spielt. Nachdem ich das Intro beende und mich auf das Spiel freue, werde ich vor die Wahl gestellt: Kurzes Rennen Komplettes Rennen 2 Spieler Rennen Optionen und Mitwirkende Unter Optionen lassen sich u.a. folgende Einstellungen vornehmen: Anzeige des Tachos in km/h oder in mp/h oder Zeitlimit an / aus.

Ich wähle ein kurzes Rennen. Nun werde ich gefragt, welches Auto ich denn fahren möchte. Aber was ist das? Die Autos erscheinen plötzlich nicht mehr in einer tollen digitalisierten Grafik, sondern gezeichnet. Die erste Enttäuschung! Jedes der angebotenen Autos wird bis ins Detail beschrieben; Motortyp, Hubraum, Höchstgeschwindigkeit, Kaufpreis etc.. Nachdem ich aus der Vielzahl verschiedener Autos eines ausgewählt habe, steht mir offen an den Fahreigenschaften des Wagens etwas zu verändern. Auch die Option, ob ich selber schalten möchte oder ob ich mit Automatik fahren will steht mir frei. Vergrößere ich die Höchstgeschwindigkeit, verschlechtern sich Beschleunigung und Handling proportional.

Die Wahl der Rennstrecke fällt nicht leicht. Nunja, wenn man das Spiel kennt eigentlich schon. Trotz einer einigermaßen vernünftigen Auswahl der verschiedenen Strecken stellt man fest, daß alle Strecken irgendwie von "Colin McRae Rally" abgeguckt sind. Im Detail unterscheiden sie sich zwar, aber fährt man z.B. in Moskau, verläßt man irgendwann die Stadt um dann auf einer Sandpiste zu fahren. Es wurde versucht in alle Strecken soviel wie möglich reinzupacken, von einer Stadtfahrt über Sandpisten zu Regen auf Sand bzw. Asphalt.

Nun gut, jetzt aber zum Rennen. Doch was sich nun auf meinem Fernseher zeigt läßt mich daran zweifeln, ob ich noch die richtige CD in meiner Playstation habe. Die sich darbietende Grafik paßt überhaupt nicht zum so tollen Intro. OK, will ich mal drüberwegsehen. Das Rennen beginnt und ich gebe Gas. Komisch, irgendwie sind meine Gegner alle schneller weg als ich. Vielleicht hole ich sie später wieder ein. Doch auch da werde ich enttäuscht. Denn wenn sich die Gegner einer Kurve nähern, geben sie weiter Gas und sind weg. Also probiere ich das auch - allerdings bin ich nicht um die Kurve, sondern drehe mich mitsamt Auto ein paarmal um die eigene Achse und muß sehen, das ich wieder weiterkomme. Natürlich sind meine Gegner längst außer Reichweite.

Das Handling der Autos ist ein Mittelding zwischen Traktor und Fahrrad. Am oberen Bildschirm sehe ich einen Counter der die Zeit rückwärts zählt. Diese Zeit habe ich um zum nächsten Streckenabschnitt zu kommen, doch Vorsicht ist geboten. Baut man einen Unfall mit einem der entgegenkommenden Fahrzeuge oder einem liegengebliebenen Auto, hat man es sehr schwer den nächsten Streckenabschnitt in der vorgegebenen Zeit zu erreichen.

Zusätzlich wird mir die Raserei durch die Polizei erschwert, die sich auch recht zahlreich auf der Straße tummelt. Allerdings hätte man die Grafik so einrichten können, daß man die Geschwindigkeit auch merkt. Denn wie schnell man fährt, kann man lediglich am Tacho ablesen. Von dem "Geschwindigkeitsrausch" ist anhand der Grafik jedenfalls nicht sonderlich viel zu merken.

Nachdem ich kläglich versagt habe, probiere ich es erneut, aber wieder bleibt ein Sieg aus. Auch beim dritten und vierten Versuch scheitere ich. Nun will ich doch mal ein komplettes Rennen probieren. Ich wähle also, in dem sich jetzt öffnenden Menü, ein Pokalrennen aus. Wieder die Frage welches Auto nehme ich. Ich habe eins gefunden, doch diesmal darf ich an den Fahrzeugeinstellungen nichts verändern, schade.

Das Pokalrennen unterscheidet sich kaum vom eingangs erwähnten kurzen Rennen. Es fehlen lediglich die Zeitbeschränkungen, denn die geben diesmal die Gegner vor. Liegt man zu weit zurück, wird der Nachwuchs-Schumi keinen seiner Gegner mehr auf dem (unten links) angezeigten Radar ausmachen können. Bei der nächsten Etappe ist es das Gleiche. Allerdings ist es schön zu sehen, daß auch meine Kontrahenten Unfälle bauen. Erstaunlich finde ich aber, das sie es schaffen sehr schnell den Unfallort zu verlassen - während ich meinen Wagen noch in die richtige Richtung drehen muß.

Meine Position wird in Form einer kleinen "6" links oben gezeigt. Aha, ich bin mal wieder Letzter. Allerdings hätte man die Zahl auch auffälliger, respektive größer machen können, damit sie einem besser ins Auge fällt.

fazit

Wer ein gutes Rennspiel sucht und "Test Drive 5" in den Händen hält, sollte doch besser weitersuchen. Von der früheren Spielidee ist nicht all zu viel übriggeblieben. Die Grafik hinkt der Zeit hinterher, denn seit "Gran Turismo" weiß man welche Grafik ein gutes PSX- Rennspiel haben kann. Wer kein Heavy Metal mag, dem sei empfohlen den Ton etwas leiser zu drehen, da außer Hard Rock und Heavy Metal nichts brauchbares an Musik zu finden ist. Das Gameplay ist auch nicht das Beste, da durch zu hohe Schwierigkeitsgrade die Motivation nicht gerade gefördert wird. Anspruchsvollen Rennfreunden sei gesagt: Hände weg von diesem Spiel! (tyx)


grafik: 5.0 | sound: 5.5 | gameplay: 4.5 | gesamt: 5.0
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