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Dark Arena

geschrieben von Sascha Gläsel

Hersteller: Pipedream / THQ
Genre: Ego-Shooter
System: Game Boy Advance, PAL-Version
Besonderheiten: Passwortsystem
USK (ESRB): Geeignet ab 12 Jahren
Spieler: 1 - 4
Testmuster von: THQ

Dank stärkerer Rechenpower und verbessertem Farbdisplay des Game Boy Advance macht sich jetzt ein Genre auf den Handheld Markt zu erobern, der bisher dort wenig zu melden hatte: Ego-Shooter. Nach Activisions erfolgreicher Reaktivierung des ID-Klassikers "Doom" versucht sich auch THQ an einem Ballerspiel in First-Person Ansicht und läßt "Dark Arena".auf die deutsche GBA Gemeinde los.

Schon im ersten Level fallen die Ähnlichkeiten zu dem der BPjS von der Indizierungsschippe gesprungenen Umsetzung des Klassikers auf. Levelaufbau und natürlich der Spielverlauf lösen heftige Deja-Vu Gefühle aus. So ist es eure vornehmste Aufgabe euch in fünfzehn Level einer aggressiven Gegnerschar zu erwehren und so ganz nebenbei den Ausgang zu finden, der euch zum nächsten Abschnitt bringt.

Hat da jemand Doom geklont?
Das verfügbare Waffenarsenal kann sich sehen lassen. In der Regel beginnt ihr nur mit einer Pistole bewaffnet euren Erkundungstripp, deren hervorstechendste Eigenschaft ihr unendlicher Munitionsvorrat ist. Anderes schickes Gerät gilt es erst aufzusammeln. Mal liegen es offen direkt am Start in der Gegend herum, andere Waffen sind dagegen in Geheimräumen versteckt. Die passende Munition hebt euer Alter Ego nur dann auf, wenn er die entsprechende Wumme bereits besitzt.

Besondere Innovationen sucht ihr in eurem virtuellen Waffenschrank vergeblich. Eine Nahkampfwaffe, wie die berühmt berüchtigte Kettensäge, kommt zwar nicht zum Einsatz. Aber mit den aus anderen Ego-Shootern sattsam bekannten Ballermännern, deren Palette von Schrotflinte über Raketenwerfer und fernzündbare Minen bis hin zum Scharfschützengewehr reicht, läßt sich ebenfalls effektiv gegen genmanipulierten Monster und Maschinen mit aufgepepptem Tiergehirnen meucheln.

Aufstand der lebenden Zielscheiben
Diese sollten eigentlich als lebendige Zielscheiben bei der Rekrutenausbildung herhalten. Irgendwie muss ihnen diese Vorstellung wohl nicht ganz gefallen haben, so dass sie sich gegen ihre Schöpfer erhoben und nun den ganzen Komplex der Gen-Fabrik unter ihre Kontrolle gebracht haben. Pech, dass man gerade euch mit eurer Einheit in Unkenntnis der tatsächlichen Lage in diese Fabrik geschickt hat. Bis auf euch wurde die gesammte Einheit ausradiert. Ob die Flucht trotzdem gelingt?

Die Level, die ihr durchstreifen müsst, sind recht verwinkelt angelegt. Mal tastet ihr euch durch klaustrophobisch enge Gänge, dann wieder kämpft ihr euch durch große Räume. Damit sich Shooterfans mit lausigem Orientierungssinn in den meist übersichtlichen Abschnitten nicht verlaufen, dürft ihr eine Karte aufrufen. Allerdings erst, wenn ihr sie in jedem Level wieder aufs neue gefunden habt.

Nur seltene Ruckler
Viele Details in den Räumlichkeiten gibt es erwartungsgemäß nicht zu bestaunen. Dazu sind die Animationen der Bitmapgegner recht hölzern und abgehackt. Klar, der Game Boy Advance ist kein GameCube oder keine Xbox und kann daher nicht Abermillionen von Polygonen über den Bildschirm bewegen. Dafür gibt es nur dann kleinere Ruckler, wenn mehr als vier oder fünf Kreaturen durch die Gegend laufen. Ansonsten geht es angenehm flüssig auf eurer Flucht zu.

Bei näherem Herankommen aufpixelnde Wandtexturen sorgen bei älteren Spieler-Semestern für wohlige Nostalgiegefühle. Ein sehr schönes Feature möchte ich darüber hinaus nicht verschweigen: Wie bei vielen PC-Vorbildern dürft ihr auch in "Dark Arena" die Helligkeit nach regeln. Schlechte Lichtverhältnisse, lassen sich dadurch bis zu einem gewissen Grade sehr gut kompensieren.

Überwiegend dummes Kanonenfutter
Auch bei der KI der Genmutationen fühlt man sich an vergangene Zeiten erinnert. Das höchste der KI-Gefühle sind ein paar schnelle Ausweichbewegungen bevor euch die Kreaturen ins Visier nehmen. Viele kümmern sich erst unter Beschuss um euch. Anscheinend bewundern einige Monster lieber die schöne Umgebung als Jagd auf euch zu machen. Erst ab etwa Level fünf ändert sich das mit dem Auftauchen aggressiverer Mutanten. Die gehen dann schon mal gezielt gegen euch vor.

Neben reiner Ballerei müssen ein paar simple "Finde-Schlüssel-für-Tür" Rätsel gelöst werden. Einige Türen wollen sich partout nur mit der richtigen Schlüsselkarte öffnen lassen. Da könnt ihr auf den Sesam-Öffne-Dich Button hämmern, wie ihr wollt. Ohne das richtige Zubehör tut sich da nichts. Trotzdem ist es nicht falsch auch bei scheinbar soliden Wänden den "Türen öffnen" Knopf zu betätigen wollt ihr Geheimräume mit ihren meist nützlichen Extras aufspüren.

Verlinktes Deathmatch
Für geselligere Game Boy Advance Besitzer empfiehlt sich der Deathmatch Modus. Dabei muss jeder Mitspieler neben einem Handheld und dem obligatorischen Link-Kabel auch ein "Dark Arena" Modul besitzen. In fünf speziellen Arenen dürft ihr eurem Balleraffen Zucker geben und euch gegenseitig die virtuellen Projektile um die Ohren fliegen lassen. Schluss ist entweder nach einer festgelegten Spielzeit oder bei Erreichen einer bestimmten Anzahl an Abschüssen.

Im Gegensatz zu Activisions "Doom" hat "Dark Arena" keinen Batteriespeicher eingebaut. Statt dessen müsst ihr mit einem Passwort vorlieb nehmen, das ihr am Ende eines erfolgreich absolvierten Abschnittes erhaltet. Kleiner Trost: Mit acht Zeichen ist es nicht übermäßig lang ausgefallen, so dass ihr es euch falls mal gerade kein Stift zur Hand ist ausnahmsweise auch einmal so merken könnt.

fazit

"Dark Arena" ist ein durchweg gelungener Ballerspaß ohne große Stärken und Schwächen. In bester "Doom" Manier ballert ihr euch mit einem ansehnlichen Waffenarsenal durch die mutantenverseuchten Level. Zwar sucht ihr interessante Neuerungen vergeblich, doch hält euch die aggressive Monsterschar in den verwinkelten Level bei Laune.

Einziges größeres Ärgernis, neben des fehlenden Batteriespeichers: Gegner, die zum Beispiel auf höheren Plattformen residieren, könnt ihr nicht direkt anvisieren, da es bei der Steuerung keine Möglichkeit gibt, nach oben oder nach unten zu schwenken. Die automatische Zielerfassung funktioniert nämlich nicht immer hundertprozentig genau (sag).


grafik: 7.5 | sound: 6.0 | gameplay: 7.0 | gesamt: 7.5
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