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geschrieben von Jochen Rentschler
Hersteller: Sony
Genre: Rennspiel
System: PlayStation2, PAL-Version
Besonderheiten: Memory Card, Vibration, Internet-Rangliste, komplett deutsch, ProLogic II
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1-2
Testmuster von: Sony
Nach mehreren Monaten Wartezeit ist im vergangenen Monat endlich die erste PS2-Fortsetzung zu "Wipeout" erschienen. Bekannt ist die Reihe, die u.a. neben drei Teilen auf der PlayStation auch einen auf dem N64 hervorbrachte, als Referenz sofern es um futuristische Rennspiele angeht. Kann "Wipeout Fusion" den hohen Erwartungen auch auf der PS2 gerecht werden?
Wir befinden uns in der Zukunft. Formel 1 ist längst nicht mehr, wie eigentlich auch generell der Motorsport auf Rädern nur noch Historikern bekannt ist. Der Spieler macht sich stattsdessen auf einer der handverlesenen Helden der F9000 Anti-Gravitations-Rennliga zu werden, die in ihren Raumgleitern rund um den Globus die Kurse unsicher machen. Um den Meistertitel kämpfen dabei insgesamt acht Teams, die je zwei Piloten ins Rennen schicken.
So fängt's an...
Nach einem kurzen, schnell geschnittenen Intro landet man im Hauptmenü. Hier darf zwischen zahlreichen Modi gewählt werden, die jedoch nicht alle von Beginn an zur Verfügung stehen: Arcade, AS-Liga, Herausforderung, Zone, Zeitrennen, Mehrspieler, Spielstatistiken, Extras und Optionen.
Interessantes Feature: Für Bestzeiten in Arcade, Zeitrennen sowie höchste Punktzahl in Zone werden Codes generiert, die auf www.wipeoutfusion.com eingegeben werden können, um sich mit anderen Piloten zu messen.
Welcher Kurs darf's denn sein?
Bei den Kursen war man nicht sparsam, so haben es letztlich sieben gänzlich unterschiedliche Regionen mit insgesamt 46 Kursen in das Spiel geschafft. Jede der Regionen beinhaltet dabei einen Kurs in mehreren Ausbaustufen, der dann auch nochmals rückwärts absolviert werden darf.
Zu Beginn darf das Team und dann der Pilot ausgewählt werden. Anfangs stehen hier noch nicht alle zur Verfügung, weitere Teams müssen später in Kopf-an-Kopf Herausforderungen freigespielt werden. Der erste Pilot jedes Teams, mit besseren Werten ausgestattet, steht erst nach dem Aufrüsten des zweiten Piloten zur Verfügung.
Gleiter-Tuning leicht gemacht...
Nach jedem AS-Liga-Rennen erhält der Zukunfts-Schumi nämlich eine mehr oder weniger große Finanzspritze, je nachdem welche Platzierung er belegt hat, wie intakt sein Gleiter noch ist oder welche Zeit er gebraucht hat. Dieses Geld darf wiederum benutzt werden, um Höchstgeschwindigkeit, Schub, Seitenstabilität, Bremskraft, Waffenstärke sowie Schildstärke entsprechend zu tunen. Anfangs kann dies sicherlich noch vernachlässigt werden, später ist es aber dringend empfohlen.
Hübsch!
Grafisch war "Wipeout" schon immer als stylisch bekannt, von der Menüführung bis hin zu den Szenerien. Während sich auf der PlayStation noch die "Designers Republic" für den grafischen Look verantwortlich zeichnete, versuchten sich diesmal "good:technology" daran. Der Titel hat dadurch für meinen Geschmack nicht an futuristischem Chic eingebüsst.
Doch grafisch war das ja noch nicht alles - es waren auch beeindruckende Geschwindigkeit und gelungene Kurse, die bei den Vorgängern überzeugen konnten. Auch hier lässt sich diesmal nichts schwerwiegendes bemängeln.
Die Szenerien unterscheiden sich gut voneinander und sind gespickt mit netten Gimmicks - halbtransparente Loopings, Wasserfälle im Dschungel, Staubwolken, komplexe Tunnelanlagen oder den sekundenlangen Sturz durch Wolken zurück auf den eigentlichen Kurs. Alles bei teilweise wechselnden Wetterbedingungen.
Die Geschwindigkeit kommt sehr gut rüber, insbesondere bei den später aufgetunten Gleitern und unter Verwendung der gut verteilten Beschleunigungs-Pads auf den Kursen. Kurzzeitige Slowdowns sind aber auch hier an detailreichen Stellen mit mehreren Gleitern vorhanden, machen das Ganze aber nicht unspielbar. Ein wenig trübt auch das Kantenflimmern den ansonsten guten Eindruck.
Was auf die Ohren?
Nicht nur die die feine Optik gepaart mit einem Geschwindkeitsrausch haben "Wipeout" zu einem Begriff für regelmäßige Konsolenspieler gemacht, auch der Soundtrack war immer ein Fest für Liebhaber elektronischer Musik. Auch diesmal wurde hierfür ein erstklassiger Soundtrack zusammengestellt, der das rasante Geschehen auf der Mattscheibe bestens unterstützt. U.a. findet man pumpende Tracks von Timo Maas, BT, Orbital, Utah Saints, Luke Slater oder The Future Sound of London. Die Soundeffekte krachen ebenso überzeugend aus den Boxen.
Spielbarkeit
Insgesamt kann sich die Präsentation also sehen lassen, doch wie steht es um die Spielbarkeit? Die Steuerung eures Gleiters ist erstklassig umgesetzt und auch für Anfänger dürften sich erste Erfolge nach einigen Minuten einstellen. Das Tuning hat dabei auch tatsächlich eine Auswirkung auf den Gleiter, weshalb hier immer ausgewogenes Tuning verfolgt werden sollte.
Nicht ganz unwichtig sind die Waffen-Pads, die bei "Wipeout Fusion" mehr als nur einmal spielentscheidend sind. Die ersten Erfolge auf den Kursen ziehen dann auch die Freischaltung weiterer Kurse und Waffen nach sich.
Im Start-Ziel-Bereich befindet sich zudem eine Boxengasse, bei deren Durchfahrt sich die Schildstärke wieder regeneriert. Letzteres ist dringend notwendig, da neben den zahlreichen Waffen der Gegner auch jeder Rempler an der Streckenbegrenzung am anfangs geringen Schild zehrt.
Der Mehrspielermodus leistet sich auch keine Schwäche und sorgt somit ebenfalls für spassige Rennen. Diese können neben dem menschlichen Mitspieler noch um CPU-gesteuerte Gegner bereichert werden.
Dank den unterschiedlichen Modi und zahlreichen Strecken dürfte man auch über einen längeren Zeitraum mit diesem Titel haben.
Das Warten hat sich gelohnt, denn "Wipeout Fusion" setzt die beliebte Serie konsequent auf der PlayStation2 fort. Der derzeit beste futuristische Racer für Konsolen! (jr)