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Jet Ion GP

geschrieben von Torsten Edelmann

Hersteller: Ubi Soft
Genre: Rennspiel
System: PlayStation2, PAL-Version
Besonderheiten:
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1-2
Testmuster von: Ubi Soft

Im Jahr 2040 sind Autos wie wir sie kennen nur noch verblasste Erinnerungen. Die kalte Fusion wurde entdeckt und mit ihr die Möglichkeit unbegrenzt Energie zu benutzen. Dies ist die Welt von Jet Ion GP.

Wenn man das Spiel das erste mal in seine Playstation legt oder sich auch nur die Bilder auf der Rückseite ansieht kommt gleich der Gedanken auf „Nanu? Das kenne ich doch?“. Und tatsächlich: wer schon mal WipeOut gespielt hat (und sei es noch auf der guten alten Playstation1 gewesen), der wird in Jet Ion GP sofort eine Art „kleinen Bruder“ erkennen. Leider ist der kleine Bruder ein verzogenes Gör, der dem Spieler lieber gegen das Schienbein treten will als mit ihm zusammen Spaß zu haben. Aber dazu gleich mehr.

Wie fast schon zum Standardangebot eines jeden Rennspiels gehört auch zu Jet Ion GP die Auswahl des Rennmodus. Natürlich gibt es einen Grandprix (der über fünf Strecken führt die abhängig vom Schwierigkeitsgrad eine von drei Streckenvarianten enthalten), dazu ein Zeitrennen bei dem es darum geht eine Strecke in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren und schließlich den Einzelrennen-Modus, der hauptsächlich zum Trainieren der Strecken dient.

Die Fahrzeuge die man während des Rennens steuert sind Gleiter, d.h. es gibt keine echte Strecke sondern nur ein „Energieband“ dem es zu folgen gilt, da es die Maschine des Gleiters befüttert. Das bedeutet aber auch, dass man mehr oder weniger weit von diesem Energieband abdriften kann ohne ernsthafte Probleme zu haben. Je weiter man sich entfernt, desto langsamer wird zwar das eigene Fahrzeug, bis schließlich zum Stillstand, sollte man gar zu weit abkommen, üblicherweise ist es aber kein großes Problem. Die Energiestrecken erinnern über weite Teile an ganz normale Rennstrecken, ab und zu unterbrochen von achterbahnartigen Steigungen und Gefällen. Oftmals sind Kurven ärgerlicherweise nur sehr schlecht einzusehen, so dass man die Strecke auswendig kennen muss, wenn man sie perfekt befahren will.

Beginnt man einen Grand Prix, darf man sich zuerst eines von acht Teams und dort einen von jeweils zwei Piloten aussuchen. Vor jedem Rennen darf man den eigenen Gleiter mit einer Waffe oder einem Verteidigungssystem bewaffnen. Dies sind die üblichen Raketen, Schilde etc. Außerdem gibt es für jedes Team noch eine spezielle Ausrüstung, so hat Team Gust z.B. einen Turboboost, den sie beschränkt einsetzen können. Während des Rennens selbst sind keine Waffen zu finden, so dass man gut überlegen sollte welche Bewaffnung man mit an Bord nimmt.

Eines der Teams aus denen man wählen kann...


Hat man seine Auswahl getroffen beginnt jede Strecke mit einem Qualifikationsrennen, so dass man sich erst mal mit der Strecke vertraut machen kann. Die Zeit in der man die Strecke absolviert bestimmt auch, an welcher Position man das eigentlichen Rennen startet.

Und so beginnt schließlich das Rennen ... oder sollte es zumindest. Denn tatsächlich haben Crave Entertainment es irgendwie geschafft die wohl schlechteste Framerate zu erzeugen die eine Playstation 2 jemals über sich ergehen lassen müsste. Schon vor dem Start des Rennens, während die Kamera das Feld noch von hinten aufrollt, bricht die Framerate auf das schlimmste zusammen und es beginnt eine Ruckelorgie sondergleichen. Auch während des Rennens ist nicht viel anderes zu sehen. Hat man den ersten Platz erreicht ist die Framerate noch einigermaßen erträglich, sobald aber zwei oder drei Gegner oder Explosionen im Sichtfeld zu sehen sind bricht die Framerate derart zusammen, dass das Spiel zu einer wahren Diashow verkommt. So wird der Kampf um den ersten Platz weniger Inhalt des Spiels als vielmehr Überlebensstrategie des Spielers, da er sonst kaum abschätzen kann wo im nächsten Augenblick sein Flieger hingesprungen sein mag.

Eigentlich hübsch ... wenn man nicht das Geruckel sieht.


Glücklicherweise ist das Spiel relativ einfach und die Gegner zumindest auf den niedrigeren Leveln nicht sehr zielsicher, so dass der erste Platz schnell erlangt ist. Und selbst für diejenigen, die sich sonst mit Rennspielen sehr schwer tun hat Jet Ion GP etwas parat, denn abhängig vom eingestellten Schwierigkeitsgrad hilft der Computer an Bord des Gleiters mit, die Strecke zu halten. So kann man teilweise die Steuerung komplett vernachlässigen und nur stetig den Beschleunigungsknopf drücken und stößt auf wundersame Weise nicht an Wände.

fazit

Wenn man sich etwas genauer umschaut wird man schnell herausfinden, warum Jet Ion GP eine derart unglaublich schlechte Graphikleistung erbringt. Während Ubi Soft das Spiel erst jetzt in Europa rausbringt ist es bereits im Jahr 2000 in Japan aufgelegt worden, also schon ein ordentliches Stück älter. Und selbst damals muss Jet Ion GP schon ein eher unterdurchschnittliches Stück Software gewesen sein. So bleibt als Fazit höchstens, dass das Spiel nur für eine sehr beschränkte Gruppe von Personen attraktiv sein dürfte. Entweder ausgewachsene Masochisten, die selbst einer brutalen Diashow noch etwas abgewinnen können, oder Menschen die so verzweifelt Rennspiele spielen wollen und leider völlig unfähig sind, dass sie bereit sind für ein Erfolgserlebnis jeden Preis zu zahlen. Alle anderen sollten sehen ob sie jemand finden, der ihnen Geld dafür gibt dieses Spiel zu spielen, ansonsten gibt es keinen Grund dafür.


grafik: 2.0 | sound: 4.0 | gameplay: 2.0 | gesamt: 2.0
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