Das Projekt konsolen.net wurde im Sommer 2007 eingestellt. Bei diesem Internetauftritt handelt es sich nur noch um ein Archiv der Inhalte von 1996 bis 2007.
geschrieben von Torsten Edelmann
Hersteller: Natsume
Genre: Aufbausimulation
System: PlayStation2, PAL-Version
Besonderheiten: Japanisches Aufbauspiel mit Städteplanung
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1 Spieler
Testmuster von: Ubi Soft
Ein neuer Feind erhebt sein Angesicht und bedroht wieder einmal die Welt. Sind es Außerirdische die unseren Planeten übernehmen wollen? Eine Geheimorganisation die nur die Weltherrschaft im Auge hat? Oder ist es gar der dritte Weltkrieg? Nein, es ist das Übel "Bequemlichkeit" dem die Menschheit anheim gefallen ist. Und Ihr seid die Einzigen, die sich dem in den Weg stellen können.
Jawohl, Bequemlichkeit ist das Hauptproblem in dem wundervoll obskuren Strategie- und Aufbauspiel "Metropolismania" von Ubi Soft. Denn die Bequemlichkeit hat dazu geführt, dass in einer nicht mehr allzu fernen Zukunft die Menschen nur noch elektronisch miteinander kommunizieren und sich nicht mehr von Angesicht zu Angesicht treffen. Die Führer der Nation haben dieses Problem jedoch erkannt und in euch die Lösung entdeckt. Denn als naturbegabter Entertainer, Menschenkenner und Partyhengst seid ihr natürlich prädestiniert dafür die Menschheit zu erretten und die Leute wieder miteinander ins Gespräch zu bringen.
Dazu werden ihr mit einem hübschen gelben (!!!) Anzug samt übergroßem Zylinder ausgestattet und hinaus in die Welt geschickt. Eure Werkzeuge sind ein Stück Kreide, ein Laptop, ein Handy sowie eine Reihe von Anträgen auf Baugenehmigungen.
Und so stolziert ihr, rausgeputzt wie ein (gelber) Pfau, hinaus in die bisher noch unbebaute und ungenutzte Wildnis. Dort zückt man zuerst einmal seine Kreide mit der man auf magische Art und Weise Strassen in die Wildnis ziehen kann. Sobald man das gemacht hat, sollte man schleunigst die Anwärter überprüfen und ihnen mitteilen, wo sie ihre Häuser und Geschäfte hin platzieren dürfen. Lässt man sich zuviel Zeit dabei kann es schon mal vorkommen, dass einer der Bewerber einfach irgendwo sein Haus aufbaut.
Sobald das erledigt ist kann man zuschauen wie innerhalb weniger Minuten aus den abgesteckten "Claims" der jeweiligen Besitzer zuerst Baustellen und dann fertige Häuser entstehen – die es dann auch gleich zu besuchen gilt. Mit dem Handy zeigt man an, dass man nun bereit ist mit jemandem zu reden, und so sollte man alle neu hinzugezogenen Einwohner erst mal begrüßen und sich vorstellen. Die Gespräche laufen als einfache Multiple Choice Funktionen ab, und anfänglich sind die Einwohner noch sehr reserviert. Je öfter man mit Ihnen spricht (ohne sie jedoch zu sehr zu belästigen) und je mehr man auf ihre persönlichen Bedürfnisse eingeht, desto vertrauter werden sie, bis sie schließlich wahrlich hilfsbereit werden.
Metropolismania ist eine interessante und deutlich japanisch angehauchte Variante der bekannten und beliebten Aufbau- und Wirtschaftsspiele. Wer sich mit den doch relativ stark wiederholenden Dialogen abfinden kann findet ein Programm an dem man lange spielen kann, bis man tatsächlich alles gesehen hat (immerhin gibt es 200 verschiedene Gebäude). Anhänger von eher obskuren japanischen Spielen finden bei Metropolismania auf jeden Fall ein gefundenes Fressen. (te)