Rayman 3: Hoodlum Havoc

geschrieben von Klaus Reiss

Hersteller: Ubi Soft
Genre: Jump´n´Run
System: PlayStation2, PAL-Version
Besonderheiten:
USK (ESRB): geeignet ab 6 Jahren
Spieler: 1- 2 Spieler
Testmuster von: Ubi Soft

Endlich ist es wieder soweit, eine weitere Fortsetzung von "Rayman" schlägt gerade auf allen aktuellen Konsolen ein. Stellvertretend teste ich hier für euch die Playstation 2-Fassung dieses Titels. Also, was gibt es neues im Spiel um das beliebte Männchen, dass ohne Hals, Arme und Beine auskommen muss?

Nach dem mehr oder minder nicht beachteten Muliplayertitel "Rayman M", besinnt sich Ubi Soft wieder auf die alten Tugenden und bringt mit "Rayman 3 Hoodlum Havoc" ein 3D- Hüpfspiel, wie es sich alle Fans dieser Serie wünschen.

Kurz zu der Geschichte des Games: Eines Tages verwandelt sich ein Lum (das ist so ein gelb leuchtendes Ding) in ein schwarzes Lum Namens Andre (das ist dann wohl ein schwarz leuchtendes Ding). Andre frisst mit rasantem Tempo weiter alle greifbaren gelben Lums und verwandelt sie so in schwarze Lums. Damit diese daraus entstehende dunkle Macht nicht die Welt zerstören kann müsst ihr eingreifen........mehr wird nicht verraten. Die Geschichte ist natürlich nicht besonders ausladend und auch wie üblich nicht ganz so wichtig. Bei Rayman geht es vielmehr darum, verschiedene Hüpf- und Schalter-Aufgaben in den knallbunten und mit reichlich Texturen überzogenen Welten zu erledigen.

Optisch ist Hoodlum Havoc wieder ein Hochgenuss, es ist unglaublich was sehr gute Programmierer aus der Sony-Konsole herauskitzeln können. Wobei zu erwähnen ist, dass die Grafik der Xbox- und Gamecube-Version einen Tick besser ausgefallen ist. Die Farben wirken hier frischer und nicht so verwaschen.


Nun, was hat Ubi Soft an Neuheiten eingebracht um uns bei Laune zu halten?
Zuerst wäre da der Soundtrack zu erwähnen. Niemand geringerer als "unser Meister Guildo Horn" verleit der Figur Globox ( Globox ist unser altbekannter Frosch-Freund aus vorangegangenen Rayman-Teilen) seine Stimme.......wenn er schon nicht singen kann :-)

Nein im Ernst, die Stimme von Guildo Horn passt zu Globox wie die Faust aufs Auge und der Guildo macht seinen Job hier richtig gut. Großes Lob an den Künstler und an Ubi solch einen Schritt zu gehen. Im übrigen ist es nicht nur die Stimme von Globox, sondern wirklich ausnahmslos alle Sprecher sind sehr gut.




Der Soundtrack ist insgesamt unaufdringlich aber betont die Rayman- Märchenwelt auf ganz besondere Weise. Bei durchstreifen der Comic-Welten scheint tatsächlich alles lebendig zu sein, dadurch kommt ein wirklich großartiges Spielgefühl auf, und ein Level nach dem anderen möchte erforscht werden.

Was außer dem Sound ist noch anders als bei den diversen Vorgängern?

Nun, zu Beginn des Spieles möchte euch Globox vor der dunklen Macht retten und zerrt euch, natürlich aus Versehen, die Arme aus. Eure erste Aufgabe besteht also darin diese so schnell wie möglich wieder zu bekommen, denn ihr könnt nicht wie aus den Vorgängern gewohnt mit euren Fäusten boxen.

So geht das auch dann weiter, denn ihr beherrscht nicht ständig alle Moves oder Fähigkeiten, sondern diese sind nur an bestimmten Stellen in Form von "Panzeruniformen" zu erspielen. Ab und an findet ihr auch gut versteckte Getränkedosen mit einem Elixier, trinkt dieses und für eine Weile dürft ihr die Waffen des Feindes für euch nutzen, höher springen oder weiter schlagen.




Noch ein neuer Punkt ist die entflammte Sammelleidenschaft des Rayman. Das Aufsammeln herumliegender Edelsteine wird mit Punkten belohnet, mit ein wenig Übung gelingt es sogar noch Extrapunkte zu bekommen, indem ihr diese besonders schnell einsackt. Das fleißige Sammeln der Zähler loht sich, denn zur Belohnung winken neun Minispiele (zB: Hoodlum Tennis), die freigeschaltet werden können. In der GameCube-Version sind es sogar ein Dutzend freischaltbarer Minigames, die ihr auch unter Mitwirkung des Game Boy Advance zocken dürft.




Ein einfaches Durchqueren der insgesamt acht Level reicht also nicht aus, um in den Genuss der kleinen Games zu kommen. Nur gewissenhaftes Abgrasen der Welten sichert den Erfolg. Eine sehr nette Idee der Programmierer, die immer wieder anspornt noch mal durchzuspielen.

Die Steuerung ist von den Vorgängern übernommen und sehr eingängig. Einen leichten Punktabzug muss sich die Kameraführung gefallen lassen, denn diese ist ab und an etwas störrisch.

"Rayman 3: Hoddlum Havoc" ist ein Fressen für jeden Hüpfspielfan. Superb aussehende lebendige Comic-Welten, ein genialer Soundtrack (nicht allein nur wegen Guido Horn), eine klasse Spielbarkeit und die tollen freischaltbaren Minigames machen das Spiel zu einem 1A- Kauftipp. (kr)

grafik: 8.0 | sound: 8.0 | gameplay: 8.0 | gesamt: 8.0