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geschrieben von Sascha Gläsel
Hersteller: Warthog, Sci, Bigben Interactive
Genre: Rennspiel
System: GameCube, PAL-Version
Besonderheiten: benötigt Speicherkarte (6 Blöcke); unterstützt 60hz; PS2-Portierung
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1 - 4
Testmuster von: Bigben Interactive
Nach Ubi Softs etwas verbuggten "Pro Rally" liefert Bigben Interactive einen weiteren Rally Titel für den GameCube aus. Dabei handelt es sich um eine Umsetzung eines PlayStation2 Titels, der Ubi Softs Spiel das Fürchten lehren möchte.
Wie in so vielen anderen Racern steht euch zu Beginn in "Rally Championship" nur eine sehr bescheidene Anzahl an Rennstrecken und Boliden zur Verfügung. Weitere Kurse und Autos wollen erst einmal freigespielt werden. Stürzt euch hierfür in erster Linie in den Karriere Modus, in dem ihr euch durch Rennerfolge von Privatwagenrennen über diverse Rennklassen bis hin zu den hochgezüchteten Rallymonstern der Profis hocharbeitet. Netter Nebeneffekt: Einmal absolvierte Kurse stehen auch in anderen Spielmodi zur Verfügung und eure virtuelle Garage verzeichnet den ein oder anderen Neuzugang.
Eine Rennfahrerkarriere
Ihr beginnt eure Rennfahrerkarriere mit einem kleinen Budget, mit dem ihr euren ersten Wagen ersteht. Durch gute Platzierung erfahrt ihr Preisgelder, die ihr in PS-stärkere Autos für die weiteren Wettbewerbe investiert. Mit einem Privatwagen bei den Profis anzutreten kommt schließlich nicht so gut zumal sie dafür auch gar nicht zugelassen sind. Seit ihr knapp bei Kasse verkauft ein bereits in eurem Besitz befindliches Vehikel wieder Wertverlust inklusive oder fahrt eine andere Rally einfach noch einmal. Gehandelt werden nicht irgendwelche Phantasiekarossen sondern reale Rallyboliden bekannter Automarken, wie Ford, Seat oder Peugeot. Die Wagen einer Hubraumklasse unterscheiden sich im Fahrverhalten aber nur in Nuancen.
In den Wettbewerben erwarten euch sehr anspruchsvolle Strecken mit abwechslungsreichem und kurvigem Kursverlauf auf unterschiedlichem Untergrund. Zum Teil sind die Pisten zudem sehr lang ausgefallen. Der Spielablauf hält sich im Großen und Ganzen an den normalen Rally-Sport. Spricht ihr seit allein auf der Piste unterwegs von Punkt A nach Punkt B. Die erzielte Zeit entscheidet über die Platzierung. Mehrere Zwischenzeiten halten euch während des Rennens auf dem Laufenden, wie groß eurer Vorsprung oder der Rückstand zu den Nächstplatzierten ist. Habt ihr alle Wertungsprüfungen einer Rally hinter euch gebracht werden Meisterschaftspunkte vergeben. Je weiter ihr in eurer Karriere vorankommt, umso umfangreicher wird die Anzahl der Rallyveranstaltungen einer Meisterschaft und ihrer einzelnen Wertungsprüfungen.
Beschränkte Betätigung für Schrauber und Tüftler
In der Garage bastelt ihr ein wenig an eurem Renner herum um ihn eurem Fahrstil und den Bedinungen des nächsten Kurses anzupassen. In erster Linie betrifft dies die Reifenwahl. Schotterpisten erfordern andere Pneuls als Kurse über Eis und Schnee. Verstellen der Federung, der Bodenfreiheit oder des Übersetzungsverhältnisses ist nur sehr eingeschränkt in einigen wenigen vorgegeben Schritten möglich. Im harten Rennalltag wirkt sich dies nur in geringem Maße aus. Fast ohne Auswirkungen bleiben auch Schäden an eurem Auto. Sie sind optisch zwar deutlich zu sehen. Doch abgesehen vom Ausfall der Scheinwerfer bei Nachtfahrten bemerkt ihr andere Schäden im Fahrverhalten kaum. Zum nächsten Start rollt euer Wagen wieder komplett runderneuert wie aus dem Ei gepellt.
Grafisch unspektakulär aber spielerisch wertvoll präsentiert sich "Rally Championship" auf Nintendos GameCube. Das arcadlastige Fahrmodell ist auch von Anfängern leicht zu beherrschen. Die anspruchsvollen und kurvenreichen Strecken fordern aber auch Rally Veteranen. Schade nur, dass sich das ordentliche Schadensmodell weitgehend auf einen optischen Hingucker reduziert. Trotzdem: Sucht ihr einen leicht zugänglichen Rally Racer mit dem ihr unkompliziert über Stock und Stein düsen könnt, macht ihr mit "Rally Championship" keinen Fehlkauf. Und das beileibe nicht nur wegen mangelnder Konkurrenz auf Nintendos 128-Bit Maschine. Wer allerdings einen simulationslastigen Racer im Stile eines "Colin McRae 3" sucht sollte unbedingt vorher probespielen (sag).