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geschrieben von Sascha Gläsel
Hersteller: Red Storm Entertainment; Ubi Soft
Genre: Taktik-Shooter
System: GameCube, PAL-Version
Besonderheiten: benötigt Speicherkarte (mind. 20 Blöcke); kein 60hz
USK (ESRB): Geeignet ab 16 Jahren
Spieler: 1
Testmuster von: Ubi Soft
Mit "Der Anschlag" bringt Ubi Soft zusammen mit "Ghost Recon" gleich zwei Taktik-Shooter für den GameCube heraus. Während die Ghosts in einer fiktiven Zukunft agieren, bietet "Der Anschlag" ein in der Gegenwart angesiedeltes Szenario: Den internationalen Terrorismus, der mit der Zündung einer Atombombe die USA heimgesucht hat.
Als schwer bewaffneter Anti-Terror-Experte werdet ihr mit euren Kollegen, die wie ihr das Handwerk bei einer Spezialeinheit des FBI gelernt haben, weltweit auf Terroristenjagd gehen. Damit ihr anständig mit euren Waffen umzugehen lernt, besucht den Trainingsparcour. Doch was ist das? Wer "Ghost Recon" bereits gspielt hat, wird seinen Augen nicht trauen. Die Schießstände und die auf dem Boden aufgemalte rote Linie, die euch von Station zu Station geleitet, wurde fast 1:1 aus "Ghost Recon" übernommen. Lediglich eine männliche Stimme statt einer weiblichen erläutert das korrekte Handling. Ein Recycling der anderen Art.
Identischer Trainingsparcour
Wenn ihr geschnallt habt, wie Waffen gewechselt, Bomben gelegt, Dokumente oder andere wichtige Dinge eingesackt werden, widmet euch dem harten Einsatzalltag der elf Missionen umfassenden Kampagne. Ihr seit in einem Dreierteam unterwegs. Einen davon steuert ihr in gewohnter Ego-Perspektive. Die anderen beiden trotten ihrem menschlichen Anführer hinterher. Ihr dürft aber jederzeit zwischen den drei Anti-Terror-Spezialisten wechseln. Neben einer Maschinenpistole schleppt jeder ein Nachtsichtgerät, ein paar Granaten und eine Pistole mit sich herum. Dazu kommt ein Herzschlagdetektor, mit dem ihr durch Wände hindurch Gegner ausmacht.
Welche Waffe konkret mit in den Einsatz genommen werden hängt von den Aufgaben ab. Ist eine möglichst unauffällige Infltration angesagt, sind selbstverständlich nur schallgedämpfte Bleispritzen erste Wahl. Erst wenn eine offene Auseinandersetzung ansteht, könnt ihr etwas lautere Wummen aus dem Waffenschrank klauben. Selbst dürft ihr allerdings nicht völlig frei bestimmen, welche Waffen eure Soldaten schultern. Lediglich neun Sets bestehend aus einem bestimmten Gewehr, einer Pistole und einer Granatenart (in verdeckten Einsätzen meist Blend- sonst Splittergranaten) stehen zur Auswahl.
Terroristenhatz
Neben eurem Dreierteam tauchen meist noch andere Grüppchen aus derselben Anti-Terror-Einheit auf, die gemeinsam mit euch die Aufgaben in Angriff nehmen. Allerdings habt ihr keinerlei Einflussmöglichkeiten auf die anderen Teams. Euer Augenmerk sollte daher ausschließlich euren beiden Kumpeln und natürlich eurem virtuellen Alter Ego gelten. In den Experten-Einstellungen einer Kampagne dürft ihr diese Unterstützung ausschalten. Darüber hinaus legt ihr zum Beispiel das Vorhandensein von diversen Hilfen fest, wie einen Gefahrenindikator oder eine automatische Zielerfassung. Um den Schwierigkeitsgrad - drei stehen zur Auswahl - noch ein wenig in die Höhe zu schrauben, laßt den Einsatz als gescheitert gelten, wenn einer eures Teams fällt oder schaltet die Schnellspeicherfunktion aus.
"Der Anschlag" ist ein "Ghost Recon" Light. Nur drei Jungs auf Terroristenhatz, wobei ihr lediglich die Geschicke eines einzigen Soldaten direkt lenkt, eine weitaus weniger abwechslungreiche und vor allem kleinere Kampagne mit weniger anspruchsvollen Missionen und dann noch nicht mal ein gescheiter Mehrspielermodus. Dazu kommen noch technische Mängel, wie die kruden Sodatenanimationen und die langen Ladezeiten. Im Vergleich zu "Ghost Recon" aus gleichem Hause zieht "Der Anschlag" also klar den kürzeren. Trotz der technischen Mängel unterhält das Spiel als Ego-Shooter kurzfristig durchaus. Mittel und langfristig betrachtet solltet ihr euch aber unbedingt für "Ghost Recon" entscheiden. Hier bekommt ihr mehr Spiel fürs Geld (sag).