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Kung Fu Chaos

geschrieben von Torsten Edelmann

Hersteller: Just Add Monsters / Microsoft
Genre: Prügelspiel
System: Xbox, PAL-Version
Besonderheiten: Homage an 70er Jahre Kung Fu Filme
USK (ESRB): ab 6 Jahre
Spieler: 1-4
Testmuster von: Microsoft

Titel wie "Die achtundachtzig Todeskammern der Shaolin", "Die Geisterkralle des Dr. Fu" oder auch "Für eine Hand voll Reis" lassen Erinnerungen an längst vergangene Kung Fu Filme aufkommen. Doch Kung Fu Chaos führt euch zurück in die gute alte Zeit.

Shun Tsi, seines Zeichen Regisseur billiger Hongkong Kampffilme hat sich entschlossen mit euch endgültig reich und berühmt zu werden, und zwar indem er den endgültig ultimativen Kung Fu Film dreht. Leider ist sein Budget relativ gering und auch seine Fähigkeiten als Regisseur lassen eher zu wünschen übrig, weswegen einer eurer acht Helden sich in tatsächlichen echten Faustkämpfen beweisen muss.

Wie es sich für einen guten schlechten Kung-Fu Film gehört werdet ihr von Horden von Ninjas angegriffen ... sind die ersten Erscheinungen der Ninjas noch relativ leicht zu besiegen so können spätere Varianten oft nur über spezifische Kombinationen besiegt werden. Als sei das noch nicht genug trefft ihr im Laufe des Spiel auf immer neuere und bizarrere Gegner und kämpft irgendwann schließlich gegen mörderische Riesenfische, biestige Robben oder angreifende Ufos.



Das Kampfsystem von Kung Fu Chaos ist relativ simpel. Im Gegensatz zu normalen Kampfspielen muss man keine komplexen Joypad/Button Kombinationen beherrschen. Alle Angriffe kommen bei Kung Fu Chaos rein aus den Buttons heraus. Jeder Charakter hat einen schnellen und einen langsamen Angriff, einen unblockbaren Angriff (der aber immer sehr langsam ist und sich durch rotes Glühen deutlich ankündigt), einen Wurf und eine Superattacke. Um letztere einsetzen zu können muss man Gegner, die man erfolgreich niedergestreckt hat, beleidigen. Dazu muss man nur im richtigen Augenblick die richtige Taste drücken und schon lässt man eine kurze Tirade los (wie z.B. "Du bist dumm wie ein Esel"), wobei man allerdings kurz verteidigungslos ist. Für jede erfolgreich durchgeführte Beleidigung bekommt man einen Powerpunkt und mit dreien von denen lässt sich eine sehr tödliche ultimative Angriffswelle starten, die je nach Charakter unterschiedlich ausfällt. Von diesen verschiedenen Angriffen lassen sich maximal bis zu vier aneinander hängen, was aber trotzdem eine erstaunliche Kombinationsvielfalt bedeutet.

Im Hauptspielmodus, der "Ninja Challenge", muss man in verschiedenen Sets immer wieder gegen Horden von Gegnern antreten und hauptsächlich erst mal überleben. Wichtig ist dabei, dass der Film genügend Geld einspielt. Je mehr Action auf dem Bildschirm stattfindet und je mehr Gegner man besiegt, desto besser wird der Film fürs Publikum, wodurch sich eine Leiste am unteren Bildschirmrand füllt. Ein oder zwei Sterne gelten als versagt und der Level somit als nicht bestanden. Bei drei Sternen hat man grade so sein Geld wieder eingespielt, vier Sterne sind ein Geheimtipp und fünf Sterne schließlich lassen das jeweilige Kapitel als absoluten Kassenschlager in die Geschichte der Filme eingehen. Durch das erreichen von fünf Sternen werden verschiedene Dinge freigespielt wie z.B. neue Charaktere, neue Kostüme, andere Spielmodi etc.



Zwischen den "normalen" Kampfsequenzen gibt es auch immer wieder Minigames zum auflockern, bei denen man z.B. die grade gerettete Prinzessin als Wurfgeschoss benutzen muss um sich Ninjas vom Leib zu halten, oder anderen Schauspielern Rettungsringe zuwerfen muss um sie vor dem Ertrinken zu retten, während die zuvor bereits erwähnten bösartigen Robben eben dies zu verhindern versuchen.

Graphisch ist Kung Fu Chaos einwandfrei. Sowohl die Spielfiguren als auch die Gegner sind liebevoll animiert, die Framerate bleibt stets konstant, selbst wenn riesige Dinosaurier unsere Helden durch die Gegend werfen und die Umgebungen sind umfangreich und farbenfroh. Besonders liebevoll sind die kleinen Effekte die man in den Sets immer wieder findet, wenn z.B. einzelne Hintergründe einfach umkippen und sich als Requisit outen, oder wenn unsere Spielfigur riesige Sprünge über Abgründe hinweg macht und man deutlich die Drahtseile sehen kann an der sie hängt. Auch soundtechnisch lässt sich wenig bemängeln. Der Regisseur hätte ein paar mehr unterschiedliche Sprüche gebrauchen können, denn wenn man einen Level wieder und wieder spielt um die schwer zu erreichenden fünf Sterne zu bekommen, kann man mitunter schon mal genug von den immer wiederkehrenden Sätzen bekommen. Erstaunlicherweise ist die deutsche Synchronisation ausnahmsweise mal deutlich besser als die Englische (die ebenfalls auf der DVD drauf ist und durch Umschalten der Systemsprache der Xbox erreicht werden kann). Die Kämpfe klingen jedenfalls sehr nach alten Kung Fu Filmen wie man sie aus dem Fernsehen kennt.

fazit

Ultimativ ist Kung Fu Chaos sehr niedlich gemacht und erinnert stark an Spiele wie Super Smash Brother Melee auf dem GameCube oder die Powerstone-Serie auf dem Dreamcast. Leider ist das Spiel relativ kurz, da es nicht wirklich schwer ist in jedem Level zumindest die notwendigen drei Sterne fürs Fortkommen zu erreichen und dann nur noch begrenzt viele Dinge frei zu spielen sind. Der wahre Spaß für Kung Fu Chaos kommt wohl erst auf, wenn man zu viert gegeneinander spielt und das Spiel dann seinem Namen wirklich alle Ehre gebietet, da man bei dem Gewusel nicht wirklich noch sagen kann wer wann welchen Angriff geführt hat.


grafik: 9.0 | sound: 9.0 | gameplay: 9.0 | gesamt: 9.0
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