Lotus Challenge

geschrieben von Philipp Arnold

Hersteller: Xicat Interactive
Genre: Rennspiel
System: Xbox, PAL-Version
Besonderheiten: Unterstützt Memory Unit, komplett Deutsch
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1-2 (Splittscreen)
Testmuster von: THQ

Mit Lotus Challenge geht ein weiterer Racer, auf der Xbox Konsole, an den Start. Ob das Spiel, Genre-Spitzenreiter wie SegaGT2002 oder Racing Evoluzione vom Tron verdrängen kann erfahrt ihr in unserem Test.

3,2,1…Los!
Im Auswahlmenü könnt ihr zwischen den Einzelspieler-, Meisterschafts- und den Herausforderungsmodus wählen. Im Einzelspieler-Modus habt ihr wiederum die Möglichkeit zwischen Rennen, Event, Stunt und Herausforderung zu wählen. Aber Achtung, jedes davon muss zuerst Freigeschalten werden.

Im Meisterschafts-Modus wählt ihr zuerst die Wagen-Klasse aus, dabei habt ihr die Möglichkeit von ersten "Gehversuchen" von Lotus bis hin zu den heutigen "Luxusmodellen" zu wählen. Es ist auch möglich in eines der Lotus Formel 1 Modellen zu sitzen und kräftig Gas zu geben. Im Gegensatz zur zwei Jahre alten PlayStation2 Version tretet ihr im jeden Rennen gegen neun Computergesteuerte Fahrzeuge an. Die KI der Gegner ist sehr gut gelungen. Sie reagieren perfekt auf jede Lenkbewegung oder Überholversuch. Auch untereinander gibt es sehr harte Duelle um die Positionen, die auch hin und wieder in Crashs oder im Kiesbett enden.

Im Herausforderungs-Modus hatte ich persönlich am meisten Spaß. Abwechselnd darf man verschiedenste Rennen, Events, Stunts oder sonstige Herausforderungen bestreiten. Dabei wird sehr viel Abwechslung geboten. Vom normalen Rennen bis hin zu einem Sprung über einen Zug, bekommt man alles geboten. Nach einer abgeschlossenen Herausforderung gewinnt man abwechselnd neue Wagenmodelle oder Strecken.

Tolles Schadensmodell
In Lotus Challenge wurde auch ein Schadensmodell eingebaut das ich sehr loben muss. Je nach Aufprall verbiegen sich Teile oder brechen ab. Daraus entstehen manchmal sehr unterhaltsame Massencrashs, wo man praktisch Slalom durch die abgebrochenen Teile fahren muss. Auch Räder brechen ab, das dann immer zu Ausfällen führt. Der Simulationsgrad bei der Steuerung wurde im Gegensatz zur PlayStation2 Version deutlich zurückgeschraubt. Leider ist diese Veränderung sehr negativ ausgefallen. Die Wagen lassen sich nur sehr schwer kontrollieren und brechen unberechenbar aus, das immer zu folge hat dass man Positionen verliert. Die Steuerung kann man weder zu Arcade noch zu Simulation zuordnen. Leider gibt diese ausgelassene Möglichkeit einen großen Minuspunkt im Bereich des Spielspaßes.



Grafik und Sound
Die Grafik wurde im Gegensatz zur PS2 Version etwas verbessert, aber leider entspricht sie nicht mehr den heutigen Standards bei Rennspielen. Sie ist zwar steht’s flüssig trotzdem von gestern. Die schwachen und tristen Texturen sowie fehlende Effekte, tun dazu noch den Rest. In der zweijährigen Pause hätte man aus der Grafik viel mehr herausholen können und müssen. Wie schon bei der Grafik wurde auch beim Sound so einiges ausgelassen. Denn wenn sich ein Nigelnagel neuer "Elise" oder "Esprit" nach einem zehn Jahre alten LKW anhört wundert man sich doch sehr. Neben den Motorensounds wurde auch die Hintergrundmusik sehr schlecht ausgewählt und auch der Rest der Sounds lässt einige Wünsche offen.

Multiplayer
Auch im Multiplayer-Modus wird man nur mit dem nötigsten abgespeist. Lediglich ein Zwei-Spieler-Modus wurde eingebaut. Und dazu noch ohne Computergegner. Neben einem Vier-Spieler-Modus fehlt eine Xbox Live- sowie eine LAN Unterstützung.

Das Spiel ist wirklich nur Hardcore Rennspiel-Liebhabern zu empfehlen, und dann auch nur wenn sie sich gerade einen Lotus bestellt haben, und mit diesem Spiel die Wartezeit überbrücken wollen. Allen anderen kann ich das Spiel wegen der zu vielen Mängel einfach nicht empfehlen. Man erkennt zwar gute Ansätze und tolle Ideen, trotzdem wurde zuviel ausgelassen um eine sehr gute Wertung zu erhalten. (pa)

grafik: 7.0 | sound: 5.5 | gameplay: 6.0 | gesamt: 6.0