geschrieben von Sascha Gläsel
Hersteller: Xicat Interactive, THQ
Genre: Hack`n´Slay
System: Xbox, PAL-Version
Besonderheiten: Gauntlet Klon
USK (ESRB): Geeignet ab 12 Jahren
Spieler: 1 - 4
Testmuster von: THQ
Mit "Hunter: The Reckoning" erfreuen sich Xbox Besitzer bereits an einem hochwertigen "Gauntlet" Verschnitt. "Black Stone: Magic & Steel" richtet sich an das gleiche Spielerklientel, hält sich vom Spielablauf aber näher an den Klassiker von Midway. Ob es sich um eine spielenswerte Variante des "Gauntlet" Themas handelt, verrät euch unser Test.
Die Hintergundgeschichte schenke ich mir an dieser Stelle, da es sich mal wieder um das typische Gut gegen Böse handelt. Damit das Gute siegt durchstreift ihr über zwei Dutzend Level und meuchelt mit Stahl und Magie alles nieder, was euch so an böser Brut über den Weg läuft. In einer isometrischen Von-Oben Ansicht wird euer Protagonist von einem Dutzend oder mehr Gegnern auf einmal bedrängt, die von Monstergeneratoren in die Schlacht geworfen werden. Natürlich nur so lange, bis ihr diese Generatoren und ihren aggressiven Output mit roher Gewalt zerstört.
Eine Gauntlet Kopie
In der Regel schwingt ihr dabei eine tödliche Klinge. Bei größeren Monsteransammlungen empfielt sich der Einsatz von Magie. Dieser ist nur möglich, wenn ihr vorher eine entsprechende Zauberschriftrolle erworben oder bei eurer Schnetzeltour gefunden habt. Zudem steht euch ein Fernangriff zur Verfügung. Wie durchschlagskräftig diese Hauptangriffswaffen eures Helden sind, hängt von der gewählten Charakterklasse und deren Eigenschaftswerten ab. Zu Beginn stehen euch zum Beispiel ein Warrior (guter Allrounder) oder ein Archer (prächtiger Fernkämpfer mit Defiziten im Nahkampf) zur Verfügung. Andere schaltet ihr im weiteren Verlauf eurer Bösen-Vernichtungs-Kampagne frei.
Neben Monstern in diversen Ausführungen begegnen euch eine Menge zerstörbarer Behältnisse, wie Krüge oder Kisten. Mit einem beherzten Schlag eurer Waffe legt ihr deren Inhalt frei. Ihr findet sowohl nützliche als auch schädliche Dinge. Unter "Nützlich" fallen schmackhafte Lebensmittel, die verlorene Hitpoints zurück bringen, Schlüssel zum Öffnen von Schatzkisten, ein bisschen Geld oder zeitlich begrenzte mächtige Spezialattacken. Ihr verfügt dann zum Bleistift kurzfristig über nette Bomben, seit unverwundbar oder macht auf einem dinosaurierähnlichem Monster reitend alles nieder, was euch über den Weg läuft. Vorsicht ist vor Items angesagt, die euch zum Beispiel für kurze Zeit sämtliche Angriffsfähigkeiten nehmen, so dass ihr hilflos durch die Gegend torkelt.
Ausrüstung für klingende MünzeDas in den Leveln gesammelte Geld verprasst ihr zwischen den einzelnen Abschnitten in einem Shop. Ihr peppt gegen einen entsprechenden Obulus eure Eigenschaftswerte oder die maximale Lebensenergie auf, erwerbt die ein oder andere Zauberspruchrolle oder gönnt euch ein Elemental. Das ist ein kleiner Geist, der fortan über der Schulter eures Helden schwebt und eigenständig euren Gegnern einheizt. Der Geist verschwindet aber wieder, wenn sich eure Hitpoints gen Null bewegen und ihr ein Continue in Anspruch nehmt um an der zuletzt gescheiterten Stelle nahtlos das Abenteuer wieder aufzunehmen.
Hauptziel eurer Aktivitäten ist das Einsammeln von gut behüteten Black Stones. Nur wenn ihr diese aus bestimmten Leveln gesammelt habt, erlangt ihr Zutritt zu den Bossgegnern. Habt ihr mal einen Übersehen, ist das kein Beinbruch, da ihr einmal durchstreifte Abschnitte jederzeit noch einmal monsterfrei meuchelt. Netter Nebeneffekt: Noch mehr Geld für euer Alter Ego, was ihr in noch mehr Power für euren Protagonisten anlegt. Ist ein Bossgegner mal zu stark für euch, solltet ihr euch nach sogenannten "Boss Killern" umschauen. Diese Spezialwaffen erleichtern euch den Sieg über Bossgegner etwas.
Schwach auf der GrafikbrustAuf der technischen Seite bietet "Black Stone" gerade mal durchschnittliche Grafik. Vor allem die schlecht animierten Bewegungen der Monster und eures Helden fallen negativ auf. Die Spezialeffekte zum Beispiel bei Magieeinsatz sind wenig spektakulär. Die Schauplätze eures Tuns wirken mit ihren groben Texturen und geringen Detailgrad hausbacken. Spielerisch wirken sich die trägen Bewegungen eurer Protagonisten spielspaßmeuchelnd aus. Zumal ihr durch das wenig dynamische "Schleichen" eures Charakters Gegnern nicht immer behände ausweichen könnt. Ebenfalls negativ: Zu oft schaltet die Zielautomatik nicht auf das Monster oder den Monstergenerator, den ihr eigentlich beharken wollt.
Wie im Vorbild von Midway dürft ihr euer Metzelabenteuer mit bis zu vier Spielen gleichzeitig angehen. Die Spieler tummeln sich auf einem Bildschirm und kloppen sich durch die Monsterhorden was die Klingen hergeben. Freundliche Zeitgenossen lassen aufpäppelnde Items für angeschlagene Kumpels liegen. Hinterlistige "Black Stone" Spieler schnappen ihren Mitspielern die besten Items vor der Nase weg. Da die Kamera recht Nahe am Geschehen ist, geht ab und an die Übersicht flöten.
Obwohl Xicats Game vom Gauntlet Spielprinzp mächtig abgekupfert hat, spielt sich "Black Stone Magic & Steel" zäh. Neben der müden Optik und der 08/15 Hintergrundstory drückt das behäbige Spielgeschehen mit eurem sich viel zu träge bewegenden Alter Ego kräftig auf den Spielspaß. Selbst eingefleischte "Gauntlet" Fans sollten daher unbedingt vorher Probe spielen. Einzig das Schnetzeln mit mehreren Spielern macht bei "Black Stone: Magic & Steel" etwas Laune. Ansonsten empfehle ich euch lieber einen Blick auf das ältere "Hunter The Reckoning" zu werfen, welches für weitaus mehr Splatterunterhaltung sorgt (sag).