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geschrieben von Sascha Gläsel
Hersteller: Outrage Games, Volution, THQ
Genre: Ego-Shooter
System: Xbox, PAL-Version
Besonderheiten: PlayStation2 Umsetzung, komplett deutsch; Geo-Mod-Grafikengine
USK (ESRB): Geeignet ab 16 Jahren
Spieler: 1 - 4
Testmuster von: THQ
Gut ein halbes Jahr hat es gedauert. Doch jetzt machen sich die mit Nano-Technologie aufgepeppten Supersoldaten der Red Faction Widerstandsbewegung auch auf Microsofts Xbox zu ihrem Befreiungskampf auf.
Die Hintergrundgeschichte ist natürlich gleich geblieben. Auf der Erde des 22. Jahrhunderts hat ein despotischer Diktator Namens Sopot mit der auf dem Mars gestohlenen Nano-Technologie 2.000 freiwillige Elitekämpfer gentechnisch zu Supersoldaten machen lassen. Schneller, stärker und intelligenter sieht Sopot sie aber plötzlich als Bedrohung seiner Herrschaft an und bläst zur Jagd auf die vermeintlichen Verräter. Sechs dieser hochgezüchteten Kampfmaschinen schließen sich der Wiederstandsbewegung Red Faction an. Allen voran der ehemalige Kriegsheld und Sprengstoffexperte Alias. Ihr schlüpft in dessen Haut um den brutalen Schergen des Diktators zu entkommen.
Alias auf der Flucht
Dies geschieht zunächst in bekannter Ego-Shooter Manier. Mit der genreüblichen Bewaffnung, die von diversen Sturmgewehren und Maschinenpistolen bis hin zu Granat- und Raketenwerfern sowie diversen Handgranaten und Sprengsätzen reicht, nehmt ihr den Kampf in den elf verschiedenen Level auf. Pistole und Maschinenpistole habt ihr sogar in zweifacher Ausführung im Gepäck, so dass euer Held zweihändig rumballert. Trotzdem ist Vorsicht angesagt, da sich ab und an Zivilisten ins Kampfgebiet verirren, die tunlichst verschont werden sollen. Zivile Opfer wirken sich über eine schlechtere Karma Wertung auf den Abspann aus, den ihr am Ende von "Red Faction 2" zu Gesicht bekommt. In einigen Abschnitten begleitet euch einer eurer fünf Mitstreiter und greift euch mit seiner Bleispritze hilfreich unter die Arme.
Zwischen den Ego-Shooter Sequenzen nehmt ihr immer wieder Platz in besonderen Vehikeln und bringt deren schwere Waffen zum Einsatz. In einem Kampfhubschrauber oder einem Panzer seit ihr nur Passagier und könnt die Fahrtrichtung nicht beeinflußen. Ihr bedient lediglich einen Geschützturm mit Maschinengewehr und Raketen bzw. die Panzerkanone. In einem Mech-ähnlichen Kampfgefährt und in einem U-Boot tapst oder taucht ihr selbstständig umher während ihr aus allen Rohren schießt. Im Wasser machen euch nicht nur gegnerische U-Boote das Leben schwer sondern auch noch Wasserbomben und Minen. Das beim Einsatz der schweren Waffen eurer Gefährte eine Menge zu Bruch geht, könnt ihr euch sicherlich denken. Dabei läßt die Geo-Mod-Grafikengine ihre Muskeln spielen.
Fröhliches Wände Zerbröseln
Sie sorgt dafür, dass ihr Wände spektakulär in Schutt und Asche legen könnt und so neue Durchgänge frei legt. Leider nicht alle Wände, sondern nur einen Teil der Bebauung. Mauern, die das Spielareal begrenzen sind nicht zum Zerbröseln frei gegeben. Mit Granaten, Sprengsätzen und Raketen durchbrecht ihr bereits brüchige Mauern oder zerfetzt die Betonummantelung an diversen Pfeilern. Aber auch Einrichtungsgegenstände, wie die Holzregale einer Ausstellung, Spinde, Tische, Tanks, Fässer oder Liegen gehen bei Beschuss mit härterem Kaliber zu Bruch. Zum Zerstörungshöhepunkt wird gegen Ende des Spieles ein Streifzug durch einen Laborkomplex mit dem Mech-Kampfanzug, bei dem ihr mächtig viel in Trümmern legt.
Auch wenn "Red Faction 2" das Genre nicht neu erfindet und mit sieben bis zehn Stunden Spielzeit im Solo-Spieler-Part (Normaler Schwierigkeitsgrad) nicht gerade sehr umfangreich ausfällt, ist der Ego-Shooter eine kurzweilige Angelegenheit. Es macht tierischen Spaß, mit dicker Raketenwumme die Geo-Mod-Engine auszutesten und hier eine Wand und dort eine Mauer einzuebnen. Die verschiedenen Kampfgefährte sorgen für ein bisschen Abwechslung. Und die Mehrspielermodi halten euch dank ordentlicher Bots alleine und mit Freunden bei Laune. Das einzige, was ich wirklich vermißt habe, ist ein Kooperationsmodus, mit dem ihr die Solo-Kampagne auch zu zweit durchackern könnt. Eine Xbox-Live Unterstützung für den Mehrspielerteil wäre auch nicht schlecht gewesen. Schwamm drüber. Ego-Shooter Fans greifen zu, zumal "Red Faction 2" mit ca. 40 Euro (unverbindliche Preisempfehlung) preiswert zu erstehen ist (sag).
positiv:
negativ: