Das Projekt konsolen.net wurde im Sommer 2007 eingestellt. Bei diesem Internetauftritt handelt es sich nur noch um ein Archiv der Inhalte von 1996 bis 2007.

Konsolen.net > Tests > PlayStation2: 3 Engel für Charlie: Volle Power

tests

3 Engel für Charlie: Volle Power

geschrieben von Arne Weber

Hersteller: Ubi Soft/ Neko Entertainment
Genre: Action
System: PlayStation2, PAL-Version
Besonderheiten: keine
USK (ESRB): ab 6 Jahren
Spieler: 1
Testmuster von: Ubi Soft

Filmumsetzungen verfügen in der Spiele- Branche stets über einen zweifelhaften Ruf.
Ob Ubi Soft sich für „3 Engel für Charlie: Volle Power“ ausnahmsweise richtig ins Zeug gelegt hat erfahrt ihr im folgenden Test.

Packshot
Um es vorwegzunehmen, die obenstehende Frage kann leider eindeutig mit „nein“ beantwortet werden.
Die Story des Spiels hat nichts mit der Filmhandlung gemein. Was sich positiv anhört, kann jedoch auch als „vom Regen in die Traufe“ gewertet werden. Vor dem Spiel wird dem Spieler durch eine noch gut gemachte Zwischensequenz vermittelt, dass alle berühmten Bauwerke der Erde wie z.B. die Freiheitsstatue, der Triumphbogen , die Stonehenge-Steine etc. gestohlen werden. Wie dies vonstatten gegangen sein soll wird leider auch im Laufe des Spiels nicht erklärt.
In sechs weltweiten Missionen prügelt ihr euch durch Alaska, Kalifornien, Mexiko und Schottland. Wer nun jedoch abwechslungsreiche Level erartet wird enttäuscht, denn es ähneln sich alle Missionen optisch gesehen sehr.
Das Spielprinzip ist sehr simpel. Vor jeder Mission erklärt euch der ominöse Charlie was zu tun ist. Klingen die Aufträge zunächst noch meist anspruchsvoll, werdet ihr schnell merken, dass es in jedem Level nur eins zu tun habt, nämlich haufenweise Schurken mit euren Fäusten zu erlegen. Oft wisst ihr gar nicht, warum ihr euch überhaupt prügelt.


Engel
Eine typische Kampfszene.

Die Steuerung ist sehr einfach geraten. Ihr schlagt mit der Dreieck-Taste, tretet mit der Kasten-Taste, springt, mit der Kreis-Taste und weicht aus mit der X-Taste. Im späteren Spielverlauf kommen noch leicht erlernbare Kombos hinzu. Mit den Schultertasten habt ihr die Möglichkeit den nächsten Gegner anzuvisieren oder den sogenannten „Angel Enhanced Time Modus“ zu aktivieren. Dafür benötigt ihr eine volle Powerleiste, die ihr durch fleißes KO- Hauen erhaltet. In diesem Modus könnt ihr in Max Payne bzw. Matrixmanier eure Gegner in Slow- Motion erledigen.
Feuerwaffen sind im Spiel nicht integriert, dafür könnt des öfteren Messer, Schlagstöcke usw. eurer erledigten Gegner aufnehmen.
Rätsel sucht ihr im Laufe des Spiels vergeblich, lediglich die X-Taste muss ab und an zum Öffnen von Türen oder anderen Aktionen gedrückt werden, was jedoch zuvor deutlich angezeigt wird. Zudem erhaltet ihr gelegentlich Extra-Leben duch besiegte Gegnern oder findet Power- Ups in Kisten.


Engel
Die Engel in der Missionsbesprechung bei "Onkel" Charlie


Die Gegner unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Kampftechnik nicht sehr wesentlich mit wenigen Ausnahmen. Außerdem ist es mir schon passiert, dass sich das Spiel aufgehängt hat, weil es nicht möglich war den letzten Gegner zu erreichen, dessen KO jedoch essentiell notwendig für das Weiterkommen ist.
Während der Missionen habt ihr die Möglichkeit zwischen den Engeln Nathalie, Dylan und Alex zu wechseln. Dieses erfolgt jedoch nach einem erfolgreich durchlaufenen Levelabschnitt auch automatisch und ist nur bei Energiemangel anzuraten.
Nach jedem erfolgreich besiegten Gegner erhaltet ihr 50 (nicht schlecht) , 100 (gut) , 200 (ausgezeichnet) oder 500 (perfekt) Punkte. Verschiedene Angriffsvarianten bringen verschiedene Punkte. Am Ende der Mission wird abgerechnet und ihr könnt euch auf der Highscore verewigen. Außerdem sind im gesamten Spiel Filmrollen und Speicher- Sticks versteckt mit denen ihr als Bonus Bilder des Filmdrehs oder Videos freispielen könnt. Die
Ingame- Sequenzen, sind nach jeder Mission automatisch abrufbar, welche man teilweise sogar als gelungen bezeichnen kann.


Engel
Natalies Energieleiste ist fast leer...ob sie den Kampf wohl noch übersteht?


Die Grafik kann bestenfalls als unterer Durchschnitt bewertet werden. Sind die Engel noch halbwegs gut animiert rennt ihr in den arg monotonen Arealen andauernd gegen unsichtbare Wände, was scheinbar von den Programmierern so beabsichtigt war.
Auch die Soundeffekte sind unterdurchschnittlich inszeniert. Werden die Engel getroffen wird dies durch Gestöhne deutlich, wohingegen beim Erledigen eines Gegners Sprüche wie „Tut mir leid, ich steh nicht auf dich Kleiner“ abgelassen werden. Was beim Ersten Mal noch witzig ist, erscheint spätestens beim zehnten Mal nervtötend.

fazit

Im Bikini rumprügelnde Engel und ein fetziger Introsound machen leider noch lange kein gutes Spiel. Weder in Grafik und Sound noch in Storytiefe oder Gameplay weiß „3 Engel für Charlie: Volle Power“ zu überzeugen. Damit können die langweiligen Prügeleien leider nicht einmal als durchschnittlich bezeichnet werden.
Ein Spiel, was die Welt nicht braucht und dem Ruf der Filmumsetzungen in jedem Fall gerecht wird- ein Kinobesuch ist in jedem Fall vorzuziehen!


positiv:

  • deutschsprachig
negativ:
  • langweilige Areale
  • uninnovatives Spielprinzip
  • magere Story
  • keine Interaktion mit Umgebung möglich


grafik: 2.0 | sound: 2.0 | gameplay: 1.0 | gesamt: 2.0
Copyright 1996-2007 bei Jochen Rentschler. Alle Rechte vorbehalten.