geschrieben von Klaus Reiss
Hersteller: Frontier
Genre: Action-Adventure, Simulation
System: PlayStation2, PAL-Version
Besonderheiten: Innovative Spielidee, 16:9 Modus anwählbar
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1
Testmuster von: SCED
Auf der Games Convention 2003 in Leipzig wurde "A Dog's Life" von den Presse-Juroren zum innovativsten Spiel der Messe gekürt. Nun was ist dran an dem Spiel? Muss man es haben, oder kann es getrost im Regal liegengelassen werden?
Ungewöhnlich ist die Spielidee allemal, denn einen Hund durfte ich bisher noch in keinem Videospiel steuern...einen Moskito ja, aber einen Hund noch nicht.
So ein Hundeleben
Sein Name ist Jake, und kurz gesagt geht die gesamte Story darum die Freundin von Jake, die von Dognappern entführt wurde zu suchen und am Ende natürlich auch hoffentlich zu finden und zu befreien. Jake ist ein Hund vom Lande, er verbringt sein Leben für gewöhnlich damit diversen Gerüchen nachzugehen, mit Menschen zu spielen oder einfach nur sein Revier zu markieren. Als Freundin hätte Jake sehr gerne die Nachbarshündin Daisy, aber die zeigt ihm bisher immer nur die kalte Schulter. Sein großes Ziel ist es das Herz der Angebeteten eines Tages zu erobern, aber da kommen ihm erst mal wie schon erwähnt die Hundefänger in die Quere. Diese entführen die Hundedame, und sie haben mit Sicherheit nichts Gutes mit ihr vor...
Jake spricht mit einem anderem Hund, um sich so neue Informationen zu beschaffen.Die InnovationKlingt bis hierher nicht all zu toll, oder? Was ist nun außergewöhnlich an diesem Spiel? Nun, die Bewegungsfreiheit ist mit GTA zu vergleichen, denn die Schauplätze sind von Anfang an offen, wobei der Übergang zum nächsten Bereich durch die Spielziele vorgegeben wird.
Die Entwickler haben sich sehr viele Gedanken um diese künstliche Welt gemacht. Wie zum Beispiel sieht diese Welt aus den Augen (und der Nase) eines Hundes aus? Klar, ein Hund ist auf Gerüchte spezialisiert und kommuniziert wird hauptsächlich durch Körpersprache statt mit Worten, was sich natürlich prima auf eine Spielumgebung umsetzten lässt. Der Hund darf entweder in einer Außenansicht, bei der dem Tier die Kamera einfach folgt, oder aus der Ego-Perspektive gesteuert werden. Bei der Hundesichtweise wird das Sehfeld eingeengt dargestellt und Gerüche sichtbar gemacht.
Dies geschieht einfach indem diese Gerüche in verschiedenfarbigen Wolken oder Schwaden dargestellt werden. Verbuddelte Knochen haben zum Beispiel eine andere Farbe wie die Reviermarkierung eines fremden Hundes.
So wie ihr hier auf diesem Bild sehen könnt ist die Ansicht im Spiel aus den Augen des Hundes. Die farbigen "Rauchschwaden" sind diverse Gerüche, die für das Tier wichtig sind und so für uns sichtbar gemacht werden.Die Entwickler geben uns einfach mal vor, dass die Hierarchie in der Hundewelt abhängig von der Anzahl seiner erbeuteten Knochen ist (ist ja beim Menschen ähnlich, nur das es bei uns um Kohle geht). Ohne Knochen wird Jake seine Daisy nicht erobern können, also muss er sich erst mal auf den Weg machen um möglicht viele dieser für uns unappetitlichen Dinger zu finden. Hierbei kommt ihm seine Spürnase zur Hilfe, denn ein Hund kann Gerüche bestens einordnen und so an die begehrten Fundstücke kommen.
Gameplay und Steuerung Selbstverständlich besteht das Gameplay nicht nur aus dem suchen und finden von Knochen. Der Spielablauf wird durch diverse Minigames aufgelockert. Einmal muss sich Jake ein Rennen mit einem anderem Hund oder einem Menschen liefern oder mal eine Reihe von Löchern um die Wette buddeln. Am allerliebsten ist ihm aber wie im echten Leben das Pinkelspiel. Hier geht es einfach nur darum sein Revier zu markieren und dies schneller und ausdauernder als der andere Hund zu tun. Ihr dürft im Spiel jederzeit zwischen der Außen- und der Ego-Perspektive umschalten, um so immer den Überblick zu behalten und/oder entsprechenden Geruchsinformation nachgehen zu können.
Diesem netten Menschen soll Jake drei Batterien für seinen Verstärker besorgen. Diese Aufgabe ist gleich zu Beginn des Abenteuers zu erledigen und daher noch sehr einfach.Die Tastenbelegung des Controller ist sehr gut gelungen und wird im rechten oberen Bild ständig dargestellt und erklärt sich somit selbstständig. Geruchsinformationen werden im untern Bildbereich eingeblendet und zeigen so ständig an, welche Geruchsfarbe noch weiter gesammelt werden muss um bei entsprechender Stückzahl ein Goodie zu bekommen.
Leider ist die eigentliche Steuerung der Hundes mit dem linken Analogstick ein klein wenig zu schwammig geworden, nach einer kurzen Gewöhnungsphase hat man dies aber im Griff.
Noch ein kurzer Satz zum Sound, der sehr ruhig und als dahinplätschernd zu bezeichnen ist - ähnlich wie in einem Fahrstuhl. Aber dennoch passend zum Spielablauf.
"A Dog's Life" hat sicherlich Charme und ein gewisses Potential an Innovation zu bieten. Leider kann dies aber allein auf Dauer nicht motivieren, ist der Spielablauf doch sehr bedächtig und bietet nicht genügend Abwechslung um sich längerfristig mit diesem Spiel zu beschäftigen. Jüngere Spieler werden aber dennoch ihren Spaß haben und den Hund Jake durch die weitläufigen Landschaften steuern. Gerüche sammeln und Knochen ausbuddeln kann sicherlich auch seinen Reiz haben...gewaltfrei ist es auf jeden Fall. (kr)