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geschrieben von Sascha Gläsel
Hersteller: EA Sports
Genre: Eishockey
System: PlayStation, PAL-Version
Besonderheiten: Memory Card (5-8 Blocks), Dual Shock- und Analoge Controller, Dolby Surround
USK (ESRB): ohne Altersbeschränkung
Spieler: 1-8 (MultiTap)
Testmuster von: Handel
Kaum hat die neue Saison der National Hockey League in Nordamerika begonnen, steht auch schon EA Sports mit einem neuen "NHL Hockey" Gewehr bei Fuß. Als Fan der Serie (und Sportspielen im Allgemeinen
Nach dem Starten des Spieles werdet Ihr mit einem Werbetrailer belästigt, der Euch andere Spiele der EA Sports Reihe näherbringen soll. Drückt Ihr "Start" kommt Ihr sofort in das Auswahlmenü von "NHL 99". Laßt Ihr den Trailer weiterlaufen oder beendet ihn mit "X", seht Ihr den eigentlichen Vorspann (schnell hintereinander geschnittene, spektakuläre Szenen der vergangenen NHL Saison) unterlegt mit David Bowies Hit "Heroes". Leider wird dieser schnell zugunsten der eigentlichen Musik in den Menüs ausgeblendet. Schade. Schließlich landet Ihr nach dem Vorspann im Auswahlmenü.
Die Auswahlmöglichkeiten sind, wie zu erwarten war, vielfältig. Wagt die ersten Schritte im umfangreichen Trainigsmodus oder in einem Freundschaftsspiel. Tobt Euch in einer kompletten NHL Saison oder den Playoffs aus, startet ein Penalty Shootout, ermittelt in einem Turnier (ähnlich dem WM oder Olympia Turnier) die beste Nationalmannschaft der Welt oder haltet ein eigenes Turnier mit NHL und/oder Nationalmannschaften ab.
Anfänger widmen sich am besten zuerst ein paar Trainingseinheiten um sich mit der Steuerung vertraut zu machen. Hier könnt Ihr immer wiederkehrende Spielsituationen sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung bis zum abwinken üben. Auch ein einfaches Freundschaftsspiel mit einem schwächeren Gegner (bevorzugt eine der schlechteren Nationalmannschaften, wie zum Beispiel Deutschland) oder einem niedrigen Schwierigkeitsgrad eignet sich hervorragend zum sammeln von Spielpraxis. In einem Turnier könnt ihr einen Weltmeister ermittlen oder das Olympische Turnier nachspielen. Zunächst wird in Gruppen jeder gegen jeden gespielt. Den aktuellen Tabellenstand kann man leider nicht einsehen. Hier hat EA Sports geschlampt. Den genauen Modus des Turnieres (zum Beispiel wer sich in den einzelnen Gruppen für die Endrunde qualifiziert) könnt Ihr nur erraten. Die Anleitung schweigt sich hier aus. Danke EA Sports.
Im Mittelpunkt steht natürlich die aktuelle NHL Saison 98/99, die Ihr mit den aktuellen Teams und deren Spielern durchackern könnt (NHL und NHLPA Lizenz sei Dank). Entscheidet Euch für eine oder mehrere Mannschaften, die Ihr kontrollieren wollt, sowie einem von vier Schwierigkeitsgraden (den Ihr während der Saison nicht mehr ändern könnt!). Der Schwierigkeitsgrad hat nicht nur Einfluß auf das Verhalten der Computergegner sondern auch auf die Spielgeschwindigkeit. Geht es bei den Rookies und den Anfängern noch relativ gemächlich zu, flitzen die Kufencracks in Profi und All Star rasant über die Eisfläche (und ermüden dabei schneller).
Bevor es auf dem Eis richtig rund gehen kann, wollen noch die Feinheiten festgelegt werden. Ihr könnt die Länge eines Drittels ändern (5, 10 oder 20 Minuten), die verschiedenen Regeln außer Kraft setzen (zum Beispiel 2-Linien Abseits, Icing oder Torraumabseits), bestimmen, ob Ihr die Reihen selbst auswechseln und Taktiken festlegen wollt oder wie hart und konsequent Fouls gepfiffen werden. Ihr könnt sogar wählen, ob nach den NHL Regeln gepfiffen wird oder nach denen des Internationalen Eishockeyverbandes (zum Beispiel wird in der NHL erst Icing gepfiffen, wenn ein Spieler den Puck im eigenen Drittel berührt, während bei Länderspielen schon abgepfiffen wird, wenn der Puck hinter die verlängerte Torlinie gelangt). So läßt sich das Spiel zur beinharter Simulation oder zum arcadelastigen Actionhockey machen.
Natürlich könnt Ihr Eure Lieblingsmannschaft nach Lust und Laune verändern, bis hin zur Zusammenstellung einer komplett neuen Mannschaft. Selbstredend besteht auch die Möglichkeit einen einzelnen Spieler zu kreieren und in Euer Team aufzunehmen. Seit Ihr mit dem "Spielermaterial" zufrieden, könnt Ihr noch die einzelnen Angriffs- und Verteidigungsreihen nach Gutsdünken verändern.
Dann geht es endlich los. Naja, noch nicht ganz. Zunächst heißt es eine Ladezeit zu überbrücken. Die Wartezeit wird versüßt mit einer (abschaltbaren) Kamerafahrt. Nein, nicht die aus den Vorgängern bekannte Fahrt von unter dem Hallendach auf die Eisfläche. Die gibt es auch noch. Aber jetzt beginnt das Ganze schon außerhalb der Halle. Man bekommt die Arenen von außen zu Gesicht mit Vorplatz, Stadtsilouette im Hintergrund, etc.
Während einer weiteren Ladepause bekommt man einen Vergleich der beiden Teams geliefert. Dann erst geht es in der Halle mit dem Ende der Nationalhymne los.
Auf dem Eis verhalten sich die eigenen Spieler mehr oder weniger intelligent und aggressiv abhängig vom eingestellten Schwierigkeitsgrad. Während man in den beiden leichteren Einstellungen noch relativ ungestört übers Eis laufen und kombinieren kann, spielen die Computergegner in den beiden höheren Level sehr hart und checken die eigenen Spieler in nullkommanichts weg. Dadurch kommen Alleingänge nur selten zustande. Schnelles Paßspiel ist angesagt um den Puck im gegnerischen Tor unterzubringen.
EA Sports hat sich redlich bemüht, das Spiel so realistisch wie möglich zu gestalten. Eigene Spieler warten an der Mittellinie, wenn Ihr einen Pass aus dem eigenen Drittel spielt, damit es keinen 2-Linien-Pass gibt. Tore können auch im All Star Schwierigkeitsgrad sowohl bei Alleingängen, Nachschüssen von Abprallern, Direktabnahmen oder harten Schüssen in Tornähe fallen.
Einen unrealistischen Übertorhüter, der jeden Schuß auch der Superstars beliebig aus der Luft pflückt und festhält, gibt es nicht (auch wenn es in All Star verteufelt schwer ist, ihn zu überwinden).
Schlechtere Goalies greifen auch mal daneben oder begehen Stellungsfehler. Starspielern hat EA Sports Spezialtorschüsse spendiert (wenn der Stern, der anzeigt, daß Ihr die Kontrolle über einen Spieler habt, von einem Kreis umgeben ist, könnt Ihr einen Spezialtorschuß ausführen). Schon mal aus einer Pirouette heraus ein Tor erzielt?
Es wird sogar das Torraumabseits akkurat erkannt. Besteht die Möglichkeit, daß ein Tor wegen Torraumabseits nicht gegeben werden kann, wird der Oberschiedsrichter befragt. Anhand der eingespielten Wiederholung einer direkt über dem Gehäuse montierten Deckenkamera kann dann der "Fernsehbeweis" angetreten werden, ob beim Torschuß ein Spieler im Torraum gestanden hat oder nicht. Realistisch auch, wie der Puck bei Schüssen von anderen Spielern abprallt. Der Puck kann so von einem Abwehrspieler abgefälscht werden, daß er unhaltbar für den Goalie ins Tor rutscht. Selbst Volleyschüsse aus der Luft sind möglich.
Besonders positiv ist mir aufgefallen, daß bei einem fliegenden Wechsel (vier komplette Blöcke plus je zwei für Über- und Unterzahl stehen zur Auswahl) nicht alle Spieler sofort zur Auswechselbank stürmen und so das Eis für den Gegner frei machen. Es gehen immer nur einige der Spieler zur Bande, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Vorbildlich.
Die Positionen werden von den Spielern eingenommen, wie es die eingeschlagene Taktik vorgibt. Apropos Taktik. Es stehen jeweils sechs verschiedene für die Verteidigung und den Angriff zur Auswahl zuzüglich nocheinmal je sechs für Über- und Unterzahlspiel. Ihr könnt während eines Matches jederzeit zwischen je vier für Angriff und Verteidigung hin und herschalten. Setzt die gegnerische Hintermannschaft bei einem Rückstand mit einer offensiveren Ausrichtung unter Druck. Seit Ihr etwas vorsichtiger wählt eine defensivere Gangart. Die Taktiken werden in einer kleinen Animation vorgestellt. Beachtet auch die aufgeführten Vor- und Nachteile. Werdet Ihr mit Eurer gewählten Taktik dauernd ausgekontert, dann solltet Ihr sie schleunigst ändern.
Auch das Verhalten der Goalies orientiert sich nahe an der Realität. Er verläßt sein Gehäuse, um hinter dem Tor an der Bande einen Befreiungsschlag des Gegners aufzunehmen oder fährt etwas vor sein Tor um den Winkel zu verkürzen. Wird der Puck vor seiner Nase nocheinmal quer gepaßt, fährt ein guter Torhüter blitzschnell seine Kelle aus und schnappt sich die Scheibe oder spitzelt sie dem Angreifer vom Schläger.
Spieler, die sich in den letzten Begegnungen besonders gut geschlagen haben, gelingt eine gute Serie. Sie sind dann besonders heiß und ihre Werte scheinen sich zu verbessern (hier kann ich wieder nur spekulieren, denn die Anleitung erklärt auch dieses Feature nicht hinreichend genau). Umgekehrt können Spieler auch eine schlechte Serie haben, was sich (vermutlich) negativ auf ihre Werte auswirkt.
Wenn Ihr Pech habt, werdet Ihr den ein oder anderen Ausfall durch Verletzungen hinnehmen müssen (vorausgesetzt die Möglichkeit zu Spielerverletzungen wurde in den Optionen aktiviert). Im "Heute bei EA Sports" Menü zwischen den Spieltagen könnt Ihr Euch jederzeit informieren, welche Spieler gerade gut oder schlecht drauf, verletzt oder gar gesperrt sind. Hier könnt Ihr auch erfahren, wann verletzte Spieler frühestens wieder zur Verfügung stehen.
Zum ersten Mal bietet "NHL Hockey" eine analoge Steuerung. Eine sehr sinnvolle Ergänzung. Lassen sich die Spieler doch jetzt viel feinfühliger übers Eis bewegen als mit dem digitalen Steuerkreuz. Das verlangt Euch zunächst eine kleine Umgewöhnung ab, die sich aber lohnt. Ihr könnt mit einem Knopfdruck kraftraubend beschleunigen, Gegner wegchecken oder mit dem Stock bearbeiten, genau passen oder hart schießen. Es sind sowohl Doppelpässe als auch lange Paßstafetten möglich. Besonders spektakulär sind auch in dieser NHL Folge die Tore per Direktabnahme. Per Knopfdrück öffnet Ihr während des Spieles ein kleines Menüfenster um einen fliegenden Wechsel vorzunehmen oder eine andere Taktik vorzugeben. Dank Dual Shock Unterstützung bekommt Ihr hautnah derbe Checks durch das vibrierende Joypad mit. Neu hinzugekommen ist der Schußbalken. Wenn Ihr einen harten Schlagschuß anbringen wollt und dazu den Schußknopf gedrückt haltet, erscheint jetzt auf Wunsch ein schnell anwachsender Balken, mit dem Ihr die Härte eines Schlagschusses dosieren könnt. Wie hart er tatsächlich war, könnt Ihr der eingeblendeten Geschwindigkeit des Pucks entnehmen (in Meilen pro Stunde). Haltet Ihr den Schußknopf länger gedrückt, kommt der Balken in den roten Bereich. Was dies bedeutet, kann ich Euch leider nicht mit letzter Sicherheit sagen. Denn in der Anleitung steht dazu nichts. Ich kann nur spekulieren, daß im roten Bereich der Schuß nicht mehr präzise aufs Tor kommt.
Die Animationen der Spieler sind sehenswert und sehr realistisch. Vor allem den Goalies wurde offensichtlich sehr viel Zeit gewidmet. Sie heben sogar die Hand, wenn Icing droht. Einziges kleines Manko: Sie haben keinen Hals spendiert bekommen, so daß die Maske über dem Körper zu schweben scheint. Die Eisfläche sieht schon beim ersten Bullie so aus, als hätte sie schon ein komplettes Drittel hinter sich. Zu Beginn eines Drittels sollte sie doch eigentlich noch schön glänzend sein und erst gegen Ende des Spieles so zerkratzt aussehen, wie während der ganzen Spieles. Die Zuschauer sind nur als bunte Textur präsent. Ein animiertes Publikum gibt es nicht. Dafür sieht man die Spieler auf der Ersatzbank und in der Kühlbox. Bei besonders harten Schüßen geht auch schon mal die Plexiglasumrandung zu Bruch. Harte Checks gegen die Bande bringen das Plexiglas "in Wallung". Von den Linesmen oder dem Schiedsrichter ist auf dem Eis nichts zu sehen. Kommt es mal zu einem Bullie, materialisiert sich der Schiri aus dem Nichts auf dem Eis.
Während des Spieles versucht ein deutscher Kommentator das Geschehen zu begleiten. Bei dem rasanten Spiel kommt er aber nicht immer hinterher. Da wird dann öfter mal eine Szene kommentiert, die schon längst der Vergangenheit angehört. Wenigstens gibt er sich Mühe und verfügt über eine relativ große Palette an Phrasen. Warum allerdings der Kommantator alle Spieler beim Namen nennt, der Stadionsprecher aber nur die Nummern der Spieler ansagt, ist mir unverständlich. Der Stadionsprecher gibt nicht nur bekannt, wer mit einer Strafzeit belegt wurde oder wer ein Tor erzielt hat, sondern macht in den Drittelpausen ein paar Ansagen, wie man sie aus einem richtigen Stadion kennt. Da wird einmal nach einem Arzt im Stadion gesucht, einem Mann gratuliert, der gerade Vater geworden ist oder nach den Eltern eines Kindes, das sich verlaufen hat, gesucht. Wer allerdings die volle Dosis NHL Atmosphäre will, der tut sicher gut daran, sich die US-Version des Spieles zu besorgen.
Während der Spielunterbrechungen ertönen stilgerecht Orgelklänge oder anfeuernde Musik Das Publikum geht sehr gut mit. Aktionen des Heimteams werden mit großem Hallo bejubelt, gelungene Spielzüge der Gastmannschaft oder Strafzeiten für das eigene Team mit Buhrufen quittiert. Gut eingefangen wurden auch die Geräusche auf dem Eis, wenn zum Beispiel ein Spieler an die Bande gecheckt wird oder zwei Spieler aufeinanderkrachen. Wer einen entsprechenden Verstärker besitzt, kann "NHL 99" sogar in Dolby Surround genießen. Schmerzlich vermißt habe ich das "Pling", wenn der Puck gegen das Gestänge des Tores knallt. Pfostenschüsse sieht "NHL 99" wohl nicht vor.
Beim Speichern langt "NHL 99" kräftig zu. Eine Saison, ein Playoff oder ein Turnier schlagen mit jeweils 5 Blöcken zu Buche. Wenn Ihr also gleichzeitg ein Turnier und eine Saison spielen wollt, solltet Ihr mindestens 10 Blöcke frei haben. Noch einmal einen Block kostet des Benutzer Log, weitere zwei Blöcke gehen beim Speichern einer eigenen Mannschaft drauf. Wollt Ihr ein altes Turnier oder eine Saison nicht mehr weiterführen und bei voller Memory Karte einen neuen Wettbewerb speichern, solltet Ihr zunächst im Memory Card Menü der Playstation den alten Speicherstand löschen. Den alten Wettbewerb könnt Ihr in "NHL 99" nicht durch eine neue Saison überschreiben oder im Spiel löschen.
Die Anleitung kommt über eine reine Aufzählung der verschiedenen Menüpunkte nicht hinaus. Wichtige Erklärungen, zum Beispiel, was ein Erweiterungsdraft ist, welche Regeln in der NHL anders sind, als im internationalen Eishockey, welche Teams in einer NHL Saison oder im Turnier eigentlich weiterkommen oder das es scheinbar zwei Kategorien von Verletzungen gibt, kein Wort darüber fällt in der Anleitung. Die lieblose Aufmachung (schwarz/weiß, kaum bebildert und die vorhandenen Fotos von einer englischsprachigen Version) ließe sich noch verschmerzen, wenn wenigstens der Inhalt 1A wäre. Dem ist aber leider nicht so.
Zum Abschluß noch weitere Ungereimtheiten (erhebt kein Anspruch auf Vollständigkeit), die mir während meiner vielen NHL Spiele aufgefallen sind. So bezeichnet der Kommentator Cross-Checking grundsätzlich als "Stockschlagen". Bei den Taktiken gibt es zwei, die im Menü ganz anders betitelt sind, als sie später im Spiel bei der Auswahl auftauchen. So kann es vorkommen, daß Ihr bei den Verteidigungstaktiken zweimal "Manndeckung" stehen habt. Das eine ist die echte "Manndeckung", das andere aber "Forechecking". Im Angriff gibt es eine "Trichter" Taktik, die im Spiel aber "Zug v. Tor" heißt. Warum solche offensichlichen Schnitzer den Beta Testern nicht aufgefallen ist, ist mir ein Rätsel.
Die umfangreichen Statistiken haben ihre Tücken. So enden die vom Computer simulierten Partien meist mit maximal drei Toren, während Eure Partien in allen Schwierigkeitsgraden in der Regel viel torreicher sind. Ein 1:0 ist bei den simulierten Spielen leider keine Seltenheit. Das erinnert eher an Fußball, denn an Eishockey. So ist es dann auch kein Wunder, daß Ihr meist in fast allen Statistikategorien die besten Spieler stellt.
Ab und zu ist mir "NHL 99" leider komplett abgestürzt. Pi mal Daumen etwa alle acht bis zehn Spielstunden fror das Bild ein und nichts ging mehr. Das passierte sowohl in den Auswahlmenüs als auch mitten im Spiel. Darum mein Rat: Nach jedem Spiel abspeichern um auf Nummer Sicher zu gehen.
Mit "NHL 99" hat EA Sports trotz kleinerer Mängel im Detail ein Sportspiel abgeliefert, das zum Besten gehört, das das Genre zu bieten hat. Selten habe ich eine so realistisches Simulation des Eishockeysportes gesehen, wie dieses Meisterwerk.
Famose Animationen der Spieler gepaart mit einer ordentlichen KI sowohl der Gegner als auch der eigenen Mitspieler und umfangreichen Spielmodi bringen Spielspaß ohne Ende. Aber auch "NHL 99" kann noch verbessert werden. So hat das alte "NHL Breakaway 98" von Acclaim viel umfangreichere Managementfunktionen zu bieten. Hier hat EA Sports Titel noch Nachholbedarf.
Wenn EA doch auch nur so viel Sorgfalt auf die Gestaltung der Anleitung an den Tag gelegt hätte. Wenn ich diese als "Frechheit" oder "Zumutung" bezeichnen würde, wäre das sogar noch untertrieben. Wer 90,- DM oder mehr für ein Spiel bezahlt, darf doch wohl eine alle Aspekte des Spieles erschöpfend erklärende Anleitung erwarten. Wenn ich dauernd raten will, was bestimmte Features bewirken, dann kann ich mir ja gleich eine Raubkopie besorgen.
Lohnt sich die Neuanschaffung, wenn Ihr schon "NHL 98" besitzt? Da ich den Vorgänger nur kurz angespielt habe (ich hatte mich damals für "NHL Breakaway 98" entschieden), kann ich Euch nur empfehlen, "NHL 99" beim Händler anzutesten oder irgendwo auszuleihen. Allerdings sind die neuen Features in Verbindung mit der Dual Shock/Analog Unterstützung schon gewichtige Argumente für einen Neukauf.
Wer den Vorgänger nicht sein Eigen nennt und auf der Suche nach einem guten Sportspiel ist, der sollte zugreifen. (sag)