Das Projekt konsolen.net wurde im Sommer 2007 eingestellt. Bei diesem Internetauftritt handelt es sich nur noch um ein Archiv der Inhalte von 1996 bis 2007.

Konsolen.net > Tests > PlayStation: Nightmare Creatures

tests

Nightmare Creatures

geschrieben von Marcus Reichle

Hersteller: Kalisto Entertainment
Genre: 3D Action
System: PlayStation, PAL-Version
Besonderheiten: Passwort, Memory Card
USK (ESRB): ab 18 Jahren
Spieler: 1
Testmuster von: Handel

Kalisto läßt nun Ihre "Nightmare Creatures" auf die ahnungslosen PlayStation-Spieler los: London im Jahre 1666 ist der Schreckensschauplatz. Dort besteht ein teuflischer Geheimbund namens "Bruderschaft der Hekate" mit dem Wissenschaftler Adam Crowley an der Spitze. Nachdem dieser in den Besitz einer fatalen Formel gekommen ist, nimmt das Unheil seinen Lauf. Mit grausigen Versuchen an toten Menschen und Tieren, versucht er dank Zombie-Formel neue, überlegene Wesen zu schaffen, mit denen er sich die Weltherrschaft aneignen kann - im Anfangsrenderintro kann man solch eine blutige Operation live miterleben.

Es gibt aber noch Hoffnung auf Rettung. Der Mann Gottes, Ignatius Blackward, ein Experte in Fremdsprachen, kabbalistischen Schriften und okkulten Ritualen wird zur Hilfe gerufen, um London aus dem Schattenreich des unsagbaren Bösen zu befreien. Auch die schöne Nadia hat sich ganz dem Kampf verschrieben, nachdem Ihr Vater von einem skrupellosen Adam Crowley-Handlanger ermordet wurde. Nun liegt es ganz allein bei Euch, ob London jemals wieder die Lichtstrahlen der Sonne erblicken wird, oder auf ewige Zeiten in der Dunkelheit der Nacht gefangen bleibt.

Habt Ihr eine der beiden Hauptfiguren angewählt, beginnt Ihr nach einer kurzen Ladepause - die zusätzlich immer eine kurze Aufgabenbeschreibung enthält - das Erste von insgesamt 16 Levels. Ihr spielt aus cineastischer Sicht (Vogelperspektive hinter der Spielfigur) in einer 360°-Polygonwelt á la "Tomb Raider". Ausgerüstet mit einem wuchtigen Kampfstock (Ignatius Blackward) bzw. einem scharfen Schwert (Nadia), schlagt und tretet Ihr euch durch die Londoner Gossen. Dafür stehen Euch 3 Buttons für diverse Schlagmanöver zur Verfügung. Je weiter Ihr kommt, desto mehr Schlagkombinationen werden möglich, die jeweils immer kurz auf dem Bildschirm erscheinen (Tip: Man weicht den Angriffen der dämonischen Furien zur Seite hin aus und nagelt sie dann mit krachenden Kombos in einer Ecke fest).

Neben der festen Hauptwaffe stehen Euch noch verschiedene Zweitwaffen zur Verfügung, die Ihr jedoch zuerst aufstöbern müßt und dann im Vorratsrucksack verstauen könnt. D.h. meist sind Fackel, Pistole, Dynamitstange, usw. in Kisten oder in abgelegenen Geheimräumen versteckt. Hier findet Ihr auch verschieden starke Health-PowerUp-Perlen oder gar ein pochendes Herz, welches Euch dann ein ganzes Extra-Life (drei davon habt Ihr zu Spielbeginn) spendiert.

Das Aufsuchen von allen Power-Ups nimmt in "Nightmare Creatures" eine wichtige Rolle ein, da sie für das Vorankommen unabdingbar sind. Ohne zusätzliche Waffen habt Ihr kaum eine Chance gegen die immer stärker werdenden Unholde. 

Am Anfang greifen Euch noch schwächliche Zombies an, die klischeegerecht aus Ihren modernden Grüften des städtischen Zentralfriedhofes entsteigen. So macht Ihr schon bald darauf mit mutierten, hünenhaften Spinnen oder Rattengestalten Bekanntschaft, die sich nicht mehr so einfach in die Flucht schlagen lassen, wie Ihre Artgenossen zuvor. Setzt Ihr diese aber z.B. mit einer Fackel in Brand oder verpasst ihnen einen Schuß aus dem Gewehr, habt Ihr ein leichtes Spiel mit Ihnen.

Auch so manch ein Hebelmechanismus muß in "Nightmare Creatures" gefunden und betätigt werden, um verschlossene Türen und Gitter öffnen zu können. Diese Rätselaufgaben spielen jedoch keine bedeutende Rolle, denn ihr beschäftigt Euch hauptsächlich mit dem bekämpfen der Höllengestalten und dem schnellen finden des Ausgangs, immer auf der Jagd nach dem Bösewicht Adam Crowley. Hierfür habt ihr jedoch nicht alle Zeit der Welt, denn die Luft wurde heimtückischer Weise vergiftet. Nur wenn Ihr durch das Töten eines Gegners Euren erhöhten Adrenalinspiegel beibehaltet, könnt Ihr für eine kurze Zeit in der vergifteten Suppe überleben. Dies verhindert ein gemütliches Bummeln durch die Londoner Altstadt, da ihr stets unter Zeitdruck seit. 

Grafisch ist "Nightmare Creatures" abwechslungsreich und stilvoll gestaltet und bringt die Gänsehautstimmung gut rüber. Doch leider nicht in höchster Qualität, so stehen grausige Texturverzerrungen und leichte Clipping-Errors an der leidvollen Tagesordnung. Akkustisch ist "Nightmare Creatures" solide und verleiht dem Spiel zudem einen unheimlichen Touch.

fazit

Entschärft! Dies sticht einem sofort ins Auge: Kann man in der US-Version noch tonnenweise, strömendes, rotes Pixel-Blut bestaunen, so wurde in der dt.Version alles schwarz eingefärbt.

Dies ist natürlich nicht wichtig, doch bedient sich "Nightmare Creatures" vieler Horrorelemente und läßt sich im Original getrost zu diesem Genre zählen - und dann schwarzes Blut? Dies muß jeder potenzieller Käufer jedoch für sich selbst entscheiden.

Zwar hat "Nightmare Creatures" viele kleinere Schwächen, darunter wird auch die etwas schwammige Steuerung gezählt (besonders nervig bei Jump-Einlagen) und die unangebrachte vergiftete Luft (läßt keine richtige Entdeckerfreude aufkommen). Zudem schwenkt die Kamera nicht schnell genug in die "Aktions"-Richtung, doch glücklicherweise überwiegt der positive, gruselige Gesamteindruck von "Nightmare Creatures", der einen trotz der Mängeln tagelang an die PlayStation fesseln wird. (mr) / 1.2.98


grafik: 7.0 | sound: 7.0 | gameplay: 7.0 | gesamt: 7.0
Copyright 1996-2007 bei Jochen Rentschler. Alle Rechte vorbehalten.