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Tom Clancy's Rainbow Six 3

geschrieben von Sascha Gläsel

Hersteller: Ubisoft
Genre: Taktik-Shooter
System: Xbox, PAL-Version
Besonderheiten: unterstützt Xbox Live, Befehlseingabe via Headset; Headsetbundle exklusiv bei Saturn und Media Markt
USK (ESRB): Geeignet ab 16 Jahren
Spieler: 1 - 16 (online)
Testmuster von: eigene Anschaffung

Nach zwei "Ghost Recon" Episoden schickt Ubisoft den neuesten Ableger seiner bekannte "Rainbow Six" Reihe in die Xbox Taktik-Shooter Schlacht. Was sich wohl neben der dank "Splinter Cell" Grafikengine in neuem Glanz erstrahlenden Optik sonst noch geändert hat?

Rainbow Six 3 (Xbox)Wie ihr es von den "Ghost Recon" Spielen gewohnt seit, geht es wieder mal gegen terroristische Umtriebe, die sich dank chemischer Massenvernichtungswaffen zur globalen Bedrohung entwickeln. Natürlich stellen sich dem die vier Spezialisten eurer us-amerikanischen Anti-Terror Spezialeinheit entgegen. Allen voran euer Alter Ego Ding Chavez. Vor den etwas mehr als einem Dutzend Einsätzen der Solokampagne rüstet ihr ihn mit einem Sturmgewehr unterschiedlichster Hersteller aus - die Auswahl wird von Mission zu Mission immer größer. Sie unterscheiden sich zum Teil deutlich was Magazingröße, Zielfernrohrzoom und Durchschlagskraft angeht. Daneben gibts noch eine Sekundärwaffe, zum Beispiel in Form eines Granatwerfers oder einer Pistole. Zudem finden noch maximal zwei Handgranatenarten im Waffengeschirr ihren Platz. Das können neben tödlicher Sorten wie Phosphor- oder Splittergranaten auch nicht-tödliche welche sein zum Beispiel Blend-, Tränengas oder Rauchgranaten. Auf die Bewaffnung eurer Kumpel habt ihr keinen Einfluss.

Schwer bewaffnet gegen Terroristen
Meist werdet ihr zusammen mit eurem komplette Team im Einsatzgebiet abgesetzt. In manchen Missionen seit ihr aber auch allein oder nur mit einem Mann als Rückendeckung unterwegs. Das Anti-Terror Geschäft führt euch dabei rund um den Globus. Mal gilt es in der Schweiz einen besetzten Autobahntunnel wieder unter Kontrolle zu bringen. Dann tummelt ihr euch in den Mardi Gras Wirren von New Orleans oder infiltriert eine Villa in Venezuela. Die Aufgaben lauten grundsätzlich Befriedung und Geiselbefreiung. Terroristen wollen ausgeschaltet, die ein oder andere Sprengladung entschärft, aber auch belastendes Material gefunden werden. In zwei Einsätzen ist Waffennutzung zunächst sogar ganz verboten, wenn ihr zum Beispiel ungesehen Wanzen installieren sollt. Kein Angst, zum Schluss wird auch dort ausgiebig geballert.

Rainbow Six 3 Xbox

Verstohlenes Vorgehen ist erste Terrorbekämpferpflicht. Denn viele Bösewichter haben sich an strategisch günstigen Stellen platziert. Wenn ihr da einfach blind hereinstürmt, werdet ihr schnell unter Feuer genommen und haucht euer Bildschirmleben oder das eurer Mitstreiter schnell aus. Zumal ihr und eure Kameraden nicht viel einsteckt. Selbst durch geschlossene Fenster erkennen euch die Schurken und ballern los. Nur wer seine Leute taktisch kluge Anweisungen gibt, übersteht die Einsätze unbeschadet. Befehle erteilt ihr ausschließlich eurem gesamten Trupp. Einen einzelnen Kämpfer könnt ihr nicht separat ansprechen. Die einfachste Form: Ihr richtet das Zielkreuz auf ein Ziel und drückt den Action-Button. Dabei wird automatisch immer die Aktion vorgegeben, die auch Sinn macht. Zeigt das Zielkreuz auf eine Tür, machen sich eure Kumpel auf und öffnen sie. Deutet ihr einfach nur auf einen freien Platz am Boden, dackeln sie umgehend dort hin, suchen sich Deckung und warten weitere Befehle ab.

Komplexe Anweisungen
Komplexere Anweisungen erteilt ihr entweder per Spracheingabe über ein Headset oder mit Hilfe des digitalen Steuerkreuzes. Eure Jungs haben nämlich noch ein paar nützliche Tricks auf Lager, auf die ihr in bestimmten Situationen unbedingt zurück greifen solltet. Viele Geiseln werden zum Beispiel in Räumen gefangen gehalten, die mehr als einen Eingang haben. Auftritt "Zulu" Befehl. Weist euren Mitstreiter an, die Tür zu öffnen und anschließend mit einer Blendgranate die Terroristen kurz zu verwirren, damit ihr sie schnell und ohne Gefahr für die Gefangenen ausschalten könnt. Verseht ihr dies mit dem "Zulu" Zusatz, warten eure Leute mit der Ausführung vor der betreffenden Tür, bis ihr das Startsignal gebt. So könnt ihr euch in aller Ruhe zu einem anderen Eingang bewegen und die Terroristen durch gleichzeitige Erstürmung eines Raumes aus mehreren Richtungen in die Zange nehmen. Achtet in solchen Situationen auf die Karte, die den Standort wichtiger Ziele anzeigt. Bei zwei Eingängen ist es meist schlauer, getrennt vorzugehen.

Rainbow Six 3 Xbox

In manchen Situationen ist aber auch Trial & Error mit im Spiel. Wenn sich urplötzlich (gescriptete) Hinterhalte auftun, in dem zum Beispiel unvorhergesehen Terroristen aus verschlossenen Nebenräumen auftauchen, bedeutet das schnell euren Untergang. Wenn ihr nicht aus glücklicher Fügung heraus eure Teammitglieder in strategisch günstige Stellungen dirigiert habt oder mit schnellem Abzugsfinger die Situation bereinigt, müßt ihr Treffer einstecken. In anderen Einsätzen sind vorwiegend schnelle Reaktionen gefordert. Da müßt ihr zum Beispiel einem Verdächtigen hinterher hetzen, während sich euch seine schwer bewaffneten Kumpane in den Weg stellen. An anderer Stelle werdet ihr von einer größeren Zahl an Terroristen attackiert, während ihr gerade mit einer Geisel im Schlepptau auf den rettenden Hubschrauber wartet. Gerade in solchen Einsätzen ist die richtige Bewaffnung für den Erfolg mitentscheidend. Eine Deckung bietende Rauch oder Tränengasgranate zur richtigen Zeit oder ein Sturmgewehr mit einem größeren Magazin rettet euch in solch brenzligen Situationen den virtuellen Arsch.

Multiplayer ohne Splitscreen
Habt ihr die Kampagne durchgespielt, bleibt Offline Terroristenbekämpfer nicht mehr viel. Alle bereits absolvierten Missionen stehen auf Wunsch zum erneuten Einsatz bereit. Vor allem das Fehlen kooperative Splitscreeneinsätze macht sich schmerzhaft bemerkbar, zumal die PlayStation2 Umsetzung dieses Feature enthalten wird. Dafür werden Xbox Live Nutzer mit allerlei Multiplayerspielmodi belohnt. Unter anderem auch mit einer kooperativen Terroristenhatz, in denen ihr die Kampagne gemeinsam mit drei anderen Onlinenutzern angeht. Entweder arbeitet ihr die Missionen mit den Zielen der Solo-Kampagne ab oder geht ohne diesen Ballast einfach nur auf die Jagd nach Terroristen. Dazu kommen noch weitere Spielmodi, wie die obligatorischen Deathmatchduelle entweder jeder gegen jeden oder in Teams. Wer kein Xbox Live sein eigen nennt kann diese Spielmodi auch mit vernetzten Xboxen nutzen. Immerhin bis zu 16 Spieler lassen sich so die blauen Bohnen im LAN und online um die Ohren fliegen.

Rainbow Six 3 Xbox

In technischer Hinsicht ist "Rainbow Six 3" ohne große Fehl und Tadel. Die Steuerung ist schnell erlernt. Befehle via Steuerkreuz oder Headset gehen gut von der Hand. Die Action Taste zeigt auch immer nur die wirklich sinvollen Aktionsmöglichkeiten an. Bei der Optik stechen dank Splinter Cell Grafikengine vor allem die realistischen Licht- und Schatteneffekte in den mit vielen Details prächtig ausstaffierten Locations heraus. Die surrealistisch anmutende Optik bei Einsatz der Wärmekamera ist aber gewöhnungsbedürftig - im Gegensatz zur grün eingefärbten Umgebung bei Einsatz des Restlichtverstärkers. Bei der Befehlseingabe via Headset müßt ihr euch der englischen Sprache bedienen. Die Anleitung beinhaltet eine Befehlsübersicht mitsamt Lautschrift. So haben auch Englisch Unkundige eine Chance die Befehle korrekt auszusprechen. Während eurer Missionen habt ihr die Möglichkeit zur Zwischenspeicherung. Wie oft hängt von der Größe des Levels und dem Schwierigkeitsgrad ab. In der "Normal" Einstellung sind das maximal zwei Zwischenspeicheraktionen. Allerdings gehen diese Speicherstände flöten, wenn ihr die Xbox abschaltet. Nur zwischen den Aufträgen haltet ihr eure Fortschritte dauerhaft fest.

Anmerkung in eigener Sache:
Da ich nicht über Xbox Live verfüge, bezieht sich die Wertung des Spieles ausschließlich auf den Offlinepart von "Rainbow Six 3"!

fazit

"Rainbow Six 3" ist ein herausfordernder Action Titel. Die Hintergrundgeschichte ist zwar Tom Clancy typische vor Patriotismus triefende "die guten USA retten mal wieder die Welt" Story. Die Aufträge selbst aber sind spannend inszeniert. Meist enge Locations in Hinterhöfen, Büros und anderen Gebäuden fordern behutsames und überlegtes Vorgehen. Hinter jeder Tür kann ein Terrorist mit angelegter Waffe warten - was bei einigen gescripteten Ereignissen beim ersten Anlauf meist den Bildschirmtod bedeutet. Größtes Minus in meinen Augen ist das Wegrationalisieren von Splitscreen Mehrspielermodi und hier vor allem des Kooperationsmodus. Den gibt es wie die anderen Multiplayermodi nur via Xbox Live. Schwamm drüber, dafür ist die Kampagne mit ihren abwechslungsreichen Locations einfach zu packend (sag).


positiv:

  • spannende Einsätze
  • Befehlseingabe via Headset
negativ:
  • Kooperationsmodus nur online
  • einige Trial & Error Passagen


grafik: 9.0 | sound: 7.0 | gameplay: 8.0 | gesamt: 8.5
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