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geschrieben von Marcus Reichle
Hersteller: SEGA
Genre: Action-Adventure
System: PlayStation2, PAL-Version
Besonderheiten: -
USK (ESRB): 12
Spieler: 1-2
Testmuster von: Atari
Die Rache eines Krüppels – Altmeister Sega präsentiert Euch mit „Hyakkimaru“, dem Titelhelden des neuen Action-Spiels „Blood Will Tell“, einen etwas anderen Samurai-Kämpfer.
Im alten Japan wurde das Tor zur Unterwelt aufgestoßen und 48 finstere Dämonen schlossen einen teuflischen Pakt, um gemeinsam das Land und seine Bewohner ihrer eisernen Herrschaft zu unterwerfen. Nur ein neugeborenes Menschenkind namens Hyakkimaru stand ihnen noch im Weg, dem das Schicksal vorbestimmt war, die Welt vom Joch der Bestien zu befreien.
Deshalb entfernten sie dem Neugeborenen Augen, Ohren und weitere wichtige Körperteile und überließen es seinem Schicksal. Das in der Wildnis ausgesetzte hilflose Kind wurde jedoch von einem Arzt namens Jyukai entdeckt, der dem Säugling die fehlenden Körperteile operativ wiederherstellte. So konnte das erwählte Kind dank seines starken Lebens-Willen überleben und wurde von seinem Adoptivvater in alter Samurai-Tradition erzogen. Als Hyakkimaru sein achtzehntes Lebensjahr erreichte, offenbarte sich seine Bestimmung. Er bekam die Botschaft des Himmels, die 48 Bestien zu vernichten, um so die Welt vor der unheilvollen Herrschaft zu retten und seine geraubten Körperteile wieder zurück zu erlangen. Hyakkimaru war fest entschlossen sich der vorbestimmten Aufgabe zu stellen und machte sich auf, seine Peiniger zu richten…
Gameplay
In einem kurzen Tutorial lernt Ihr, wie sich Euer Alter Ego Hyakkimaru zur Wehr setzt, denn auf Eurer gefahrvollen Reise begegnet Ihr nicht nur den 48 Dämonen die jeweils einen Endboss darstellen, sondern auf eine ganze Armee von Skeletten, sonderbaren Kreaturen und feindlichen Soldaten, die im Spielverlauf an Widerstandskraft gewinnen.
Zur Grundausrüstung eines jeden Samurais gehört das traditionelle Langschwert, mit dem Ihr je einen leichten und einen schweren Schlag ausführen und diese im Schlag-Wechsel zu kleinen Combos ausbauen könnt. Mit einem Tastendruck verwandeln sich Eure Armprothesen zudem in zwei Kurzschwerter, mit denen Ihr ebenfalls kleine Schlag-Kombinationen ausführen könnt.
Eine besonders lange Schlagvariante könnt Ihr ausführen, indem Ihr für kurze Zeit die Dreieckstaste gedrückt haltet und sich Euer Schwert in dieser Zeit aufladen kann: Durch einen anschließenden Energie-Stoß ist Euer Gegenüber benommen und Ihr könnt eine längere Tastenkombination ausführen, die Euch auf dem Bildschirm vorgegeben wird. Je fixer man die Buttons in der korrekten Reihenfolge drückt, desto mehr Objekte (wie z.B. die Lebensenergie auffrischende Reisbälle) hinterlassen die Gegner - da man in der Aufladezeit des Schwertes selbst wehrlos ist, kann der beschriebene Schwert-Combo nur schwer angewendet werden, wenn man von mehreren Feinden gleichzeitig angegriffen wird. Denn häufig wird man von der stinkigen Dämonenbrut umzingelt, die Euch ans Leder will. Für diesen Fall könnt Ihr einen durchschlagenden Spezial-Move (Seelenangriff) ausführen, der Euch beispielsweise wie ein Kreisel rotieren lässt und einen im Nu aus der misslichen Lage befreit.
Ein ungleiches Gespann
Während Eurer Reise trefft Ihr nicht nur auf die böswillige Dämonenschar, sondern auch auf den jungen Dieb namens Dororo. Das elternlose Kind heftet sich Euch an die Fersen und wird Euer ständiger Wegbegleiter und Freund. Die Figur Dororo kann dabei vom CPU oder von einem zweiten Mitspieler gesteuert werden. Spielt Ihr alleine, könnt Ihr Eurem jungen Begleiter vier verschiedene Befehle erteilen. Beispielsweise sammelt Dororo für Euch im Level verstreute Objekte ein oder attackiert im Schulterschluss die bösartigen Widersacher.
Ein solides Action-Adventure mit stimmiger Atmosphäre!
Keine Frage - Die Entwickler (RED Entertainment Team) von „Blood Will Tell“ haben sich mit dem Spiel auf jeden Fall Mühe gemacht und setzten die originelle Samuraigeschichte - welche auf dem Manga „Dororo“ von Osamu Tezuka
basiert - in ein gelungenes Action-Adventure um. Aufgrund mehrerer Kritikpunkte gibt’s unterm Strich jedoch einen ordentlichen Abzug in der Bewertung für: andauernde Zweibutton-Schlagabfolgen; ein (stellenweise) zu einfacher und nicht verstellbarer Schwierigkeitsgrad; sich oft wiederholende Angriffsmuster während der 48 Endgegnerkämpfe; (stellenweise) missglückte manuelle Kamera-Justierung und monotone Musikstücke. Trotz der aufgeführten Schwächen, kann das Spiel jedem empfohlen werden, der einen Faible für Samurai-Spiele hat oder den Comic kennt.
positiv:
negativ: