geschrieben von Sascha Gläsel
Hersteller: LucasArts
Genre: Ego-Shooter
System: Xbox, PAL-Version
Besonderheiten: komplett deutsch, jederzeit speicherbar
USK (ESRB): Geeignet ab 16 Jahren
Spieler: 1 - 16 (Live, LAN)
Testmuster von: Eigene Anschaffung
Ihr seit auf der Suche nach einem actionreichen und gehaltvollen Star Wars Appetithappen für eure Xbox? Wie wäre es denn mit einem Ego-Shooter, bei dem ihr als Klonkrieger der Republik zusammen mit drei weiteren Klonjungs auf Droidenjagd geht?
Ihr seit Anführer einer vierköpfigen Eliteeinheit der Klonarmee der Republik. Eure Mitstreiter tragen die Nummern 07, 40 und 62, hören aber auch auf ihre Spitznamen Sieben, Fixxer und Scorch. Alle drei sind besonders fit in einem Spezialbereich der Kriegsführung: Sieben liebt es Sachen in die Luft zu sprengen, Fixxer ist ein guter Scharfschütze und Scorch hackt mit Leichtigkeit alles, was nach einem Terminal oder ähnlichem aussieht. Und wenn mal alle Stricke reißen seit ihr ja noch da. Schließlich steht ihr nicht nur dumm in der Gegend herum und gebt Befehle, sondern teilt fleißig selbst mit eurer Waffenphalanx aus.
Klonkrieger: Vorwärts, marsch!
Ihr startet euren Krieg gegen die Feinde der Republik mit einer Armklinge für den Nahkampf, einem Energiestrahler mit unendlichem Munitionsvorrat und einem Sturmgewehr im Gepäck. Dieses Gewehr ist eine Spezialausführung mit einer Besonderheit. Schon bald findet ihr zwei Erweiterungsaufsätze für den blitzschnellen Umbau eures Gewehres im Feld. In wenigen Sekunden bastelt sich euer Klonkrieger aus der normalen Wumme ein Scharfschützengewehr oder einen Granatwerfer. Dazu schleppt ihr noch einen zusätzlichen weiteren Todbringer mit. Die Palette reicht von einer schweren Maschinenkanone, der Wookie Armbrust bis hin zu einer maschinenpistolenähnlichen Wumme, einem mächtigen Wookie Raketenwerfer oder einer Schrotflinte. Zu guter Letzt habt ihr noch verschiedene Granaten zur Verfügung.
Hier ist Vorsicht angesagt. Wenn ihr hier herumballert, würden die Kampfmaschinen "wach" und euch in wenigen Sekunden pulverisieren.
Neben dem obligatorischen Thermal-Detonator erweisen sich besonders diejenigen Granaten als enorm nützlich, die entweder Droiden oder aber organische Gegner - neben den aggressiven Blechkameraden wollen euch zum Beispiel echsenähnliche Piraten, menschliche Söldner oder geflügelte Geonosianer an den Kragen - für kurze Zeit bewegungsunfähig machen. So ruhig gestellt fröhnt ihr gefahrlos dem Nahkampf und schont eure Munitionsvorräte. Gelegentlich packt ihr einen dicken Rumms aus, indem ihr euch hinter diverse Geschütze klemmt. Wer nicht selbst aktiv werden möchte, überläßt die stationären Strahler auch einem seiner Computermitstreiter. Einfach mit dem Zielkreuz auf das Geschütz zeigen und den "A"-Button drücken und schon läuft der gehorsame Klonkrieger los.
Gruppenbefehle? Nein, Danke.Gruppenbefehle zu geben ist dagegen nicht ganz so einfach. Schließlich müßt ihr erst einige Sekunden auf "A" drücken, bevor ein Befehlsmenü auftaucht. Erst dann weist ihr eure Leute an einen Bereich zu verteidigen, sich um euch zu sammeln oder in Angriffsformation vorzurücken. Einfacher geht es, wenn ihr einzelne Klonsoldat zu einer vom Spiel fest vorgegebenen Position befehlt. An solchen Stellungen, meist hinter irgendwelchen Kisten oder anderweitig Deckung verheißenden Hindernissen, taucht ein kleines Hologramm auf. Was für euch bedeutet, dass an dieser Stelle zum Beispiel Fixxer seinem Hobby als Scharfschütze ergiebig fröhnen oder Sieben seine Granaten euren Gegnern entgegen werfen möchte.
Super-Kampfdroiden sind für euch allein ein gefährlicher Gegner. Konzentriert mit einem Befehl das Feuer eurer Mitstreiter auf den Gegner und das Ganze wird schon viel einfacher.
Die Solospielerkampagne führt euch auf drei Schauplätze, die euch jeweils mit bis zu einem halben Dutzend kurzen Missionen konfrontieren. Zunächst schaut ihr auf Geonosis nach dem Rechten. Danach verschlägt es euch auf einen führerlos dahintreibenden Republik Kreuzer bevor ihr auf Kashyyyk dem ortsansässigen Wookieboss hilfreich zur Seite steht. Während die Zielsetzung auch innerhalb der einzelnen Schauplätze variiert, ist der Spielablauf immer der gleiche: Ihr kämpft euch - gelegentlich auch mal alleine oder mit dezimierter Klonkriegerunterstützung - auf linearen Pfaden durch eng begrenzte Schauplätze um am Ende irgendetwas zu zerstören oder abzuschalten, jemanden aus dem Weg zu räumen oder wichtige Informationen aus Terminals einzusammeln.
Droiden und ihre VerbündeteDaran wollen euch nicht nur Droiden, Super Kampfdroiden und Droidikas hindern, sondern auch geflügelte Geonosianer, schwertschwingende Piraten und gut bewaffnete menschliche Söldner. Besonders unangenehm wird es, wenn ständig neue Droiden ausspuckende Container auftauchen. Schickt Sieben los, damit er das Problem mit einen Sprengsatz beseitigt. Da das Anbringen seine Zeit braucht, müßt ihr ihm währenddessen Feuerschutz angedeihen lassen. Natürlich dürft ihr auch selber einen Sprengsatz an vorgegebenen Stellen platzieren. Dann müßt ihr allerdings darauf vertrauen, dass euer Team für eure Rückendeckung sorgt. Was meist damit endet, dass euer Alter Ego geplättet wird, da die Computergegner in der Regel ein besonderes Auge auf euch geworfen haben und bevorzugt euch aufs Korn nehmen.
Es wird langsam Zeit für ein wenig Bakta. Die drei gelben Symbole auf der unteren linken Seite eures HUD zeugen davon, dass eure Commandos schon etwas haben einstecken müssen.
Wie in Halo schützt euren Klonkrieger ein Energiefeld, welches allerdings nicht besonders viel Treffer einsteckt. Ist das Energiefeld heruntergeballert geht es euch an die Lebensenergie. Ist auch diese auf Null, ist allerdings noch lange nicht "Game Over". Schließlich führt jeder Commando eine Art portables Defibrilationsgerät mit sich, mit dem ihr sofort wieder auf die Beine kommt. Auch ihr habt ein solches Teil im Gepäck um eure ausgeknockten Kameraden wieder auf die Beine zu helfen. Um wieder voller Saft und Kraft dazustehen wendet euch an die immer wieder auftauchenden Bakta Tanks. Auch eure Kollegen fassen an solchen Stationen Bakta und damit wieder fleißig Lebensenergie.
Heftiges TearingOptisch hat Republic Commando einiges auf dem Kasten. Zwar sind eure Kampfschauplätze meist begrenzt und wenig weitläufig. Bis auf wenige Ausnahmen - vor allem gegen Ende - kommt es in den aufwändig gestalteten Locations aber kaum zur Rucklern oder Slowdowns. Dazu warten prächtige Explosionen und Grafikeffekte bei Waffeneinsatz auf euch. Allen voran der in euren Helm eingebaute elektronische Scheibenwischer. Mußtet ihr viel einstecken seht ihr Sprünge in eurer Sichtscheibe, die ebenso durch den automatisch tätig werdenden Scheibenwischer beseitigt werden, wie die blauen Öl- und grünen Blutspritzer von im Nahkampf gemeuchelten Gegnern. Größtes Manko ist das heftige Tearing bei schnellen Drehbewegungen.
Kampfdroiden sind nur dann eine nennenswerte Gefahr, wenn sie in großen Gruppen auftauchen, was in der Regel auch der Fall ist. Links neben dem Droiden seht ihr übrigends einen bereits zerdepperten Container, der normalerweise ständig Kampfdroidennachschub ausspuckt.
Auch akustisch gibt sich Republic Commando keine Blöße. Ordentliche deutsche Sprecher verleihen euren Mitstreitern Tiefe. Immer wieder haben sie den ein oder anderen coolen Spruch auf den Lippen, wenn sie sich durch die Gegnerschar schlagen. In Dolby Digital abgemischte Soundeffekte sorgen für eine satte Geräuschuntermalung in den teilweise heftigen Gefechten. Abspeichern ist jederzeit und überall möglich. Neben der rund acht bis zehn Stunden langen Solokampagne bietet Republic Commando auch einen Mehrspielerteil, der online, per LAN oder auch im Splitscreen zu Duellen einlädt. Allerdings gibt es leidiglich Standardmodi wie Deathmatch und Capture-the-Flag. Bots sind keine vorhanden.
Bitte BeachtenDa ich nicht über Xbox Live verfüge, bezieht sich die abschließende Wertung ausschließlich auf den Spielspaß, den ich offline mit Republic Commando hatte
Star Wars Republic Commando ist ein Ego-Shooter mit nur leichtem Taktikeinschlag. Meist weist ihr euren Mitstreitern lediglich eine bestimmte durch Hologramme vorgegebene Schusspositionen zu. Das wars dann meist auch schon mit der Taktik. Nur an Stellen, an den besonders viel los ist oder ihr euer Feuer auf einen großen Gegner konzentrieren oder Droidencontainer ausschalten müßt, ist etwas planvolleres Vorgehen anzuraten. Ansonsten liefert ihr euch heiße Gefechte in nett anzusehenden Locations mit im normalen Schwierigkeitsgrad herausfordernden wenn auch nicht besonders schlau agierenden Gegnern. Alles in allem trotz einer nicht gerade üppigen Spielzeit in der Solokampagne ein überzeugender Star Wars Titel (sag).