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geschrieben von Sebastian Hamers
Hersteller: Reflections, Atari
Genre: Action-Rennspiel
System: Game Boy Advance, PAL-Version
Besonderheiten: frei begehbare 3D-Welt
USK (ESRB): 12
Spieler: 1
Testmuster von: Atari
Die Driver-Serie war einstmal ein großer Hype. Mit dem dritten Teil der Serie wurden die Hersteller diesem Hype aber nicht gerecht. Das Spiel war für Anhänger der Serie eine einzige Enttäuschung. Nun erscheint die GBA-Version, die Erwartungen sind gedämpft. Doch die Macher warten mit einer für GBA-Verhältnisse echten Sensation auf: eine frei begehbare Umgebung in 3D. Driv3r auf dem GBA – doch ein Hit?
Eingeleitet wird das Spiel mit einer gut gemachten Sequenz, die aus gerenderten Bildern besteht, animierte Bilder würden die technischen Fähigkeiten des GBA wohl übersteigen. Zur guten Atmosphäre trägt diese Einführung jedoch bei. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Undercoveragenten Tanner, der sich in eine Bande von Autodieben einschleust. Zunächst beginnt die Raserei in Miami, im weiteren Verlauf des Spiels dürft ihr auch die Straßen von Nizza unsicher machen.
Die Steuerung des Spiels schnell erlernt und gut gelungen, auch Genre-Einsteiger finden sich schnell zurecht. Mit dem B-Knopf steigt ihr aufs Gas, mit dem A-Knopf wird gebremst. Das einzige weitere wichtige Element ist der Einsatz der Handbremse, die ihr mit dem R-Knopf betätigt. Einzig das Aussteigen ist etwas ungewohnt, hier kommt tatsächlich mal die Select-Taste des GBA zum Einsatz. Auch zu Fuß steuert ihr den Agenten Tanner komfortabel. Den A-Button benötigt ihr zum Springen, mit B feuert ihr die Waffe ab oder steigt in einen Wagen. Der R-Button dient in Kombination mit Select zum Wechseln der Waffe bzw. zum Strafen.
Die Aufträge in Driv3r gestalten vielseitig: Verfolgungsjagden, Gangster erledigen, Personen ausfindig machen. Die Shooterpassagen sind dagegen relativ schlicht gehalten. Hier geht es meist nur darum möglichst schnell zu ballern, taktische Finessen dürft ihr in Driv3r nicht erwarten.
Technisch macht das Spiel einen sehr guten Eindruck. Die frei begehbare Umgebung ist auf dem GBA wirklich etwas Besonderes, da sie auch recht detailreich gestaltet ist. Die Fahrzeuge sind ebenfalls grafisch ansprechend und haben eine gute Fahrphysik. Ruckler bleiben größtenteils aus, sind aber dennoch vorhanden. Beeindruckend auch der Umfang des Spiels: 25 Missionen , 2 Städte mit jeweils 50km Straßenlänge, 25 Fahrzeugmodelle sowie 7 verschiedene Waffen.
Dennoch ist Driv3r nicht unbedingt hitverdächtig. Die Technik und der Umfang des Spiels sind zwar beeindruckend, doch zählen nicht auch die inneren Werte? Hier lässt Driv3r doch einiges an Tiefgang vermissen. Die Missionsziele ähneln sich sehr und der Spieler sehnt sich nach etwas Abwechselung. Zwar verlegt sich die Handlung hin und wieder auch in echte Shooterabschnitte, doch die können nicht recht überzeugen. Zu simpel sind diese gestrickt und laufen immer wieder in der gleichen Art und Weise ab.
Vielleicht hätte sich Reflections überlegen sollen, ob sie ein Rennspiel oder einen Shooter auf den Markt bringen wollen. Der GBA ist für solch umfangreiche Projekte wohl nicht geschaffen, die Symbiose aus Rennspiel und Shooter ist zwar nicht vollkommen missglückt, das Zeug zum Klassiker hat Driv3r jedoch nicht.
positiv:
negativ: