Das Projekt konsolen.net wurde im Sommer 2007 eingestellt. Bei diesem Internetauftritt handelt es sich nur noch um ein Archiv der Inhalte von 1996 bis 2007.
geschrieben von Sascha Gläsel
Hersteller: Ubi Soft
Genre: Jump´n´Run
System: PlayStation, Pal-Version
Besonderheiten: benötigt Memory Card (1 Block); unterstützt analoge Steuerung; deutsche Sprachausgabe
USK (ESRB): keine Altersbeschränkung
Spieler: 1
Testmuster von: Ubi Soft
Auch auf Sonys in die Jahre gekommener 32-Bit Konsole läßt Ubi Soft seine Allzweckwaffe Rayman zum zweiten Male los. Schließlich soll auch auf der PlayStation der Schreckensherrschaft von Klingenbart und seiner Piratenbrut ein Riegel vorgeschoben werden.
Wie schon auf dem Nintendo 64 erwartet euch ein abwechslungsreiches 3D Jump'n'Run, welches seinen Anfang im Verließ von Klingenbarts fliegendem Schiff nimmt, dem Hauptquartier des berüchtigten Piraten. Mit tatkräftiger Unterstützung seines Freundes Globox, der ihm Rayman ein von der guten Fee Ly spendiertes Lum (ein Energiewesen) vorbeibringt, gelingt ihm die Flucht. Die Befreiung von Raymans Heimat kann beginnen.
Der Dreh- und Angelpunkt eures Abenteuers ist die Halle der Türen, in die ihr nach einem ersten einfachen Jump'n'Run Abschnitt, in dem ihr euch mit der Steuerung vertraut macht, gelangt. Hier ladet oder speichert ihr euren Spielstand und gelangt in die einzelnen Abschnitte des Spieles. Selbstredend dürft ihr einzelne Level auch mehrfach besuchen, solltet ihr das ein oder andere Lum übersehen haben.
Welches Lum hätten's denn gern?
Diesen gelbfarbenen kleinen Energiebälle/-wesen gilt eure ganze Aufmerksamkeit. Sie sind aus dem Herzen der Welt entsprungen, das Klingenbart kurzerhand zerdeppert hat. 800 dieser gelben Lums gilt es insgesamt aufzuspüren. Überseht möglichst keines auf eurem Weg durch die Level - sonst lauft ihr Gefahr von den putzigen zwergenhaften Kleinlingen, die als Wächter über Levelein- und Ausgänge fungieren, nicht zum nächsten Abschnitt vorgelassen zu werden. Daneben findet ihr auch noch andersfarbige Lums, die Rücksetzpunkte markieren (grün), euch unter Wasser Sauerstoff spendieren (blau) oder Lebensenergie auffrischen (rot). Klar, vor dem Einsammeln der Lums hat der Spielegott diverse Hüpfeinlagen und unfreundliche Gegner gesetzt.
Ihr springt nicht nur von Plattform zu Plattform über diverse Abgründe, meistert gefährliche Hindernisse, bewältigt halsbrecherische Kletterpartien oder betätigt den ein oder anderen Schalter. Aufgelockert wird das Ganze zum Beispiel durch einen heißen Ritt auf einer großen aber explosiven Patrone, einem kleinen Wasserskiausflug mit der Seeschlange Ssssam, einen Wettlauf mit der guten Fee Ly oder einem Tauchgang mit einem freundlichen sauerstoffspendenden Wal, den ihr vorher aus seinem Gefängnis befreit habt. Daneben hat Klingenbart seine Piratenbrut ausgeschickt euch einen auf den Pelz zu brennen. Doch ihr schießt scharf mit Energiebällen zurück. Dabei leistet euch die an "Legend of Zelda" (Nintendo 64) angelegte Steuerung bei Kämpfen gute Dienste. Haltet ihr R2 gedrückt, bleibt euer Kontrahent immer in der Mitte des Bildes zentriert, während ihr nach links oder rechts tänzelnd Geschossen behände ausweicht.
Trickreich und anspruchsvoll
Außerdem helfen Rayman noch andere Tricks über die Runden. So setzt er seinen Haarschopf geschickt als Rotor ein, um auch über größere Abgründe zu schweben oder schießt auf rosafarbene Ringe um sich anschließend in bester Indiana Jones Manier an einem Liane ähnlichen violetten Energieband durch die Lüfte zu schwingen. Die Level, in denen sich Rayman tummelt, sind nicht gerade weitläufig und bilden oft nur einen schmalen Korridor, in dem ihr euch frei bewegt. Natürlich gibt es auch etwas größere Lichtungen oder Plätze zu durchstreifen. Meist macht ihr gerade dann Bekanntschaft mit lauernden Piraten, stationären Kanonenfässern oder einem der Endgegner. Diese bewachen nämlich vier Masken, mit deren Hilfe es erst möglich wird, Klingenbart überhaupt zu besiegen.
Dabei bewegt sich Rayman flüssig animiert durch die optisch abwechslungsreichen 3D Level. Zwar müsst ihr mit PlayStation typischen verzerrten oder etwas verpixelten Texturen und Treppcheneffekten abfinden, werdet aber so gut wie nie mit Rucklern oder Slow Downs belästigt. Einzig die Kameraführung läßt manchmal zu wünschen übrig und kann nicht immer manuell zurechtgebogen werden. Dafür bietet "Rayman 2" durchgehend deutsche Sprachausgabe der Protagonisten. Positiv: Zwar ist die Sprecherriege nicht gerade auf TV Niveau, dafür passen die Stimmen aber durchgehend passabel zu den Spielfiguren, zumal sich alle recht ordentlich bei der Sache sind. Das herzige Gebrabbel, dass zum Beispiel auf dem Nintendo 64 anstelle einer echten Sprachausgabe zu hören war, fiel dafür unter den Tisch.
Auch auf der PlayStation ist Ubi Softs Jump'n'Run eine runde Sache. Anspruchsvolle Hüpfeinlagen wechseln sich mit fordernden Endgegnerduellen und diversen Einlagen Marke Wasserski oder Patronenreiten ab. Auch wenn Raymans zweites Abenteuer nicht gerade ein Ausbund an Umfang ist (geübte Joypadartisten benötigen lediglich ein zwei Wochenenden um Klingenbart in seine Schranken zu verweisen), bietet "Rayman 2: The Great Escape" kurzweilige Unterhaltung, die sich nicht nur Fans des Genres auf ihrem PlayStation-Wunschzettel notieren sollten. Solltet ihr allerdings schon ein "Rayman 2" für Dreamcast oder Nintendo 64 euer Eigen nennen, ist ein Neukauf nicht unbedingt anzuraten, da sich Level und Gegnerschar nur leicht unterscheiden (sag).