Yager

geschrieben von Sascha Gläsel

Hersteller: Yager Development, THQ
Genre: Action
System: Xbox, PAL-Version
Besonderheiten: Action-Spiel aus deutschen Landen in den Fußstapfen von Wing Commander
USK (ESRB): Geeignet ab 12 Jahren
Spieler: 1
Testmuster von: eigene Anschaffung

Aus deutschen Landen kommt dieser Action-Titel in guter alter "Wing Commander" Tradition. Allerdings spielt die Musik nicht im Weltall sondern auf der Erde einer fernen Zukunft, in der große Konzerne das Sagen habe. Für einen solchen Konzern verdingt sich euer Held als Kampfpilot einer besonderen Art von Fluggerät: Euer fliegender Untersatz steuert sich zum einen wie ein normaler Kampfjet, kann aber auf Knopfdruck wie ein Hubschrauber auf der Stelle schweben und so gegnerische Truppen gezielter unter Feuer nehmen. Zunächst lediglich mit einem Laser und einem schweren Maschinengewehr an den Waffenaufhängungen. Im weiteren Spielverlauf gesellen sich weitere Todbringer hinzu, wie ein Flammenwerfer, Raketen oder eine Railgun. In den Missionen werdet ihr mit eurem Kampfjet in einem großen Einsatzgebiet abgesetzt, in dem ihr euch in der Regel abgesehen von auftauchenden feindlichen Einheiten frei bewegen könnt um eure vorgegebenen Aufträge zu erfüllen.

Die sind durchweg abwechslungsreich geraten. Da werden nicht nur immer lediglich alle Feindflieger abgeschossen sondern auch mal freundliche Zeitgenossen eskortiert. Dann wieder klemmt ihr euch hinter ein stationäres Geschütz oder müßt möglichst unerkannt Ziele für den Artilleriebeschuss mit einem Laser markieren. Zusätzlich erwarten euch kleinere Nebenquests über deren Lösung ihr in einer Schiffsdatenbank neue Einträge erhaltet. Keine Angst, ihr müßt nicht gleich alles im ersten Anlauf schaffen, da ihr absolvierte Missionen jederzeit noch einmal angeht um euch zu verbessern. Die detailierten und abwechslungsreichen Schauplätze mit ihren langen Aufträgen fordern Action Fans viel ab. Schließlich gibt es nur einen einzigen Zwischenspeicherpunkt in den Missionen. Werdet ihr abgeschossen müßt ihr einen Level entweder wieder von vorne beginnen oder von diesem einzigen Rücksetzpunkt. Außerdem dürft ihr euch nur drei eigene Havarien erlauben, bevor ihr wieder von vorne beginnen müßt. Haltet deshalb geflissentlich Ausschau nach Reparaturplattformen, die euren Flieger wieder auf Vordermann bringen. Da nur der Laser ohne Munitionsnachschub auskommt, sammelt herumliegende Munitionskisten auf.


Optisch ist das Ganze eine wahre Augenweide. Große Weitsicht, detaillierte Landschaften, riesige Großkampfschiffe und vielerlei Effekte und Explosionen bei Waffeneinsatz. Das alles meist flüssig, Ruckler gibt es nur selten. Neben einer einblendbaren Karte erleichtert euch ein Radar die Orientierung. Ihr spielt Yager entweder aus einer Ego-Cockpit oder einer Außenansicht. Letztere eignet sich besonders für die Sekundärfunktion eures Maschinengewehres, welches nach hinten ballernd zum Beispiel anfliegende Raketen ausschalten kann. Auch die meisten anderen Wummen haben eine mehr oder weniger nützliche Zweitfunktion. Die deutsche Sprachausgabe ist nicht nur in den in Spielegrafik gehaltenen Zwischensequenzen präsent, sondern auch in Form von Funkverkehr während eines Einsatzes. Dabei gibt es mal mehr mal weniger witzige Sprüche zu hören.

"Yager" hat alles, was ein guter Action-Titel braucht. Interessante Charaktere, eine nette Hintergrundgeschichte, abwechslungsreiche Aufgabenstellungen und natürlich Balleraction am laufenden Band. Da die Missionen sehr lang sind und ihr nur einen Rücksetzpunkt bei drei Leben habt ist blindes Attackieren absolut unangebracht. Vorsichtiges Anpirschen an gut verteidigte Stellungen ist in den meisten Aufträgen der erfolgversprechende Weg. Trotzdem werdet ihr selten einen Level im ersten Anlauf schaffen, was gerade bei Anfängern für einigen Frust sorgen wird. So habe ich zum Beispiel in der ersten richtigen Mission nach dem Training ein gutes Dutzend Anläufe gebraucht, da ich immer wieder durch Raketenbeschuss vom Himmel geholt wurde. Fürs Auge gibt es eine Menge zu sehen. Abwechslungsreiche und detaillierte Locations gefallen ebenso, wie die vielen Effekte, die euch im Luftkampf begegnen werden. Action Fans sollten trotz des etwas hohen Schwierigkeitsgrades unbedingt zuschlagen (sag).